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December 2024

Medizin-Nobelpreis 1990: Knochenmarktransplantation

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 49/ 1990; S. 775/ 49; (132 Jg.). 1990;

Abstract: Prof. Dr. med. S. Thierfelder GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit Institut für Immunologie München Der Medizin-Nobelpreis 1990 wurde an Joseph E. Murray und E. Donnall Thomas für "Organ- und Zelltransplantation als klinische Behandlungsmethode" verliehen. Mit Zelltransplantation war Transplantation von Knochenmark gemeint was de facto eine Transplantation von einzelnen blutbildenden Stammzellen beinhaltet; die übrigen 99 99% Knochenmarkspenderzellen wachsen nach intravenöser Übertragung in den Knochenmarkräumen des Patienten nicht an. Die Transplantierbarkeit von Knochenmark war in den frühen 50er Jahren an bestrahlten Mäusen von Egon Lorenz aus Breslau gezeigt worden. Lorenz arbeitete im National Cancer Institute Bethesda USA. Aktuelle Anwendung In der Folgezeit wurden Strahlenunfälle mit Knochenmarktransplantation behandelt zuletzt bekanntlich nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl. Stammzellen sind besonders strahlenempfindlich und können nur durch Knochenmarktransplantation ersetzt werden indem bis zu 1 Liter Knochenmarksflüssigkeit aus multiplen Punktionen vor allem des Beckenkamms des narkotisierten Spenders gewonnen und transfundiert wird. Auch Immun- und Leukämiezellen reagieren nicht nur empfindlich auf Zytostatika sondern auch auf Strahlung. Ein Verdienst des Preisträgers Donnall Thomas war denn auch die zunehmend erfolgreiche Behandlung von Leukämie-Patienten mit hoher antileukämischer Ganzkörperbestrahlung und Knochenmarktransplantation insbesondere von Patienten die nach zytostatischer Behandlung in leukämischer Remission transplantiert wurden. Patienten mit chronisch myeloischer Leukämie für die es keine voll erfolgreiche konventionelle Therapie gibt können mit Knochenmarktransplantation geheilt werden. Gleiches gilt für Patienten mit Thalassämie Knochenmarksaplasie oder schwerer Immuninsuffizienz. Thomas hat in Seattle über Jahrzehnte ein Zentrum für Knochenmarktransplantation aufgebaut von dessen breiter Erfahrung viele Knochenmarktransplanteure profitieren. Auch H. Kolb dem in München 1975 die erste erfolgreiche Knochenmarktransplantation in Deutschland gelang hat zeitweise in Seattle gearbeitet. Noch bestehende Probleme So relativ einfach wie die Gewinnung/Übertragung von Knochenmark erscheint so problembeladen kann sie werden bis die transplantierte Blutbildung und damit verbundene Infektabwehr im Patienten voll etabliert sind. Hinzu kommt die Gefahr der Transplantat-gegen-Wirt-(Graft-versus-host-)Reaktion einer immunologischen Komplikation wie sie bei Nieren- und anderen Organtransplantationen nicht vorkommt: die mit dem Knochenmark übertragenen Immunzellen können gewebedifferente Patienten lebensbedrohlich gefährden. ... ab

Keyword(s): K1 - E4 Nobelpreis (1990) - (Knochenmark-)Transplantation


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