Die Presse über den Deutschen Bädertag 1990 in Bad Homburg v.d. Höhe

Journal/Book: Heilbad & Kurort 42 (1990) 12 S.433-434. 1990;

Abstract: Der 86. Deutsche Bädertag vom 14. bis 17. Oktober 1990 in Bad Homburg v. d. Höhe fand ein beachtliches Echo in der Presse. Allerdings stand die überwiegende Zahl der Schlagzeilen ganz deutlich unter dem Motto "Heilbäder klagen schlagen Alarm drastisch weniger Badekuren Kurorte von Sorgen geplagt schlechte Zeiten schlimmste Befürchtungen übertroffen Einbruch: 400 Tausend Kurgäste weniger jeder zweite Patient bleibt weg Einbußen belaufen sich auf 1 Milliarde DM". Es scheint als hätten sich die ca. 500 Teilnehmer am alljährlich stattfindenden Ereignis nur mit Molltönen umgeben. Was die ambulante Badekur betrifft so ist hier unbedingt neue Lebenskraft vonnöten aber mit dem Ende des Bädertages '90 hat auch die Zukunft begonnen! "Ideen und neue Initiativen sind gefragt. Beides zusammen klingt besser als die Mollton-Musik die das Kurorchester des Deutschen Bädertages gewohntermaßen anzustimmen pflegt." Zum Beispiel Bayern: "Sieben Prozent mehr Kurteilnehmer und ein Plus von 2 4 Prozent bei den Übernachtungen sind deutliche Zeichen dafür daß unsere deutschen Heilbäder und Kurorte kaum an Auszehrung zugrundegehen wie das noch vor nicht allzulanger Zeit Pessimisten vorausgesagt hatten". Um mehr Gäste in die Kurorte zu holen ließen die Kurdirektoren sich etwas grundlegend Neues einfallen: "Daß dabei selbst eine heilige Kuh wie der mindestens dreiwöchige Aufenthalt im Heilbad aufgegeben wird zeigt daß auch die Wahrer alter Überlieferungen umzudenken lernen wenn sie ihre Existenz bedroht fühlen". Zwischen Gesundheits-Reformgesetz, Bädern in den neuen Bundesländern, EG-Binnenmarkt und politischer Überzeugungsarbeit ging ein Thema auf dem 86. Deutschen Bädertag fast ein wenig unter, und das obwohl es so etwas wie eine Trendwende bedeuten könnte. Die nunmehr auch offiziell bestätigte Chance für Deutschlands Kurorte durch eine gesunde Mischung von kurmedizinischen bzw. gesundheitsfördernden Möglichkeiten mit touristischen Angeboten neue Perspektiven zu eröffnen . . . .

Zurück | Weiter