Das "Emser Kränchen" - vom Heilwasser zum Aerosol

Journal/Book: Heilbad & Kurort 42 (1990) 7 S.184-187. 1990;

Abstract: Dr. med. Olaf Michel Köln und Dipl.-Geol. Professor Dr.-Ing. Gert Michel Krefeld Zusammenfassung: Die Geschichte des Emser Quellwassers und seiner medizinischen Anwendung ist ein gutes Beispiel dafür wie die Erfahrungsmedizin auch heutzutage ihren Stellenwert behalten hat und sich in die moderne wissenschaftliche Medizin integrieren kann. Einstimmung Der spätere deutsche Kaiser Wilhelm I. (1397-1888) war dem Kurort Bad Ems und seinem Heilwasser sehr verbunden. Die von ihm aus Bad Ems an Otto von Bismarck (1815-1898) abgesandte "Emser Depesche" löste tragischerweise den Deutsch-Französischen Krieg 1870/31 aus. Zu dieser Zeit konnte der dort kurende Wilhelm I. nicht ahnen daß sein Sohn und Nachfolger Friedrich 111. ( 1831-1888) nach 99 Tagen Regentschaft an Kehlkopfkrebs sterben würde einer Krankheit von der er heutzutage mittels moderner Laser-Kehlkopfchirurgie und Aerosolnachbehandlung hätte geheilt werden können (Abbildung 1). -------------------------- ----keine Abb.1---- -------------------------- Tradition Die Bad Emser Heilquellen waren schon 1535 Gegenstand einer wissenschaftlichen Abhandlung. Der Arzt Johann Dryander (1535) beschrieb in seinem Werk "Vom Eymsser Bade" die chemische Beschaffenheit und die balneologischen Vorzüge des Emser Thermalwassers. Im Laufe der Zeit wandelte sich der Anwendungsbereich des Bad Emser Wassers - eines "thermalen Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Säuerlings" - erheblich. Während im 16. Jahrhundert von Dryander noch vor dem Transport über weite Strecken gewarnt wurde da dann die "meiste krafft in die lufft gongen und verrochen sei" kann heutzutage das "Salzkonzentrat" die Emser Sole zur Inhalationstherapie über weite Entfernungen transportiert werden. Die "Emser Sole" wird aus dem Thermalwasser durch schonende Eindampfung gewonnen. Emser Kränchen Die Bad Emser Thermalquellen waren schon den Römern bekannt und sie ließen den Limas knapp hinter Bad Ems verlaufen so daß die Quellen noch aufs ihrem Gebiet lagen. . . .

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