Aktuelle Aspekte der Gynäkologischen Balneologie |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 19 (1990) 154-157. 1990;
Abstract: Aus der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. J. Schneider) Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. Dieter H. A. Maas Frauenklinik der Medizinischen Hochschule im Krankenhaus Oststadt Hannover 1980 wurde innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe eine eigene Sektion "Balneo- Gynäkologie" gegründet. Diese Sektion führt seitdem im Rahmender alle 2 Jahre stattfindenden Jahreskongresse eine eigene wissenschaftliche Sitzung durch. In den letzten Jahren wurde diese Möglichkeit aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse einem Kreis speziell interessierter Kollegen darzubieten immer intensiver genutzt. Dabei konnte verzeichnet werden daß auch im Rahmen der Balneologie das Bestreben sich von einer empirischen Wissenschaft zu einer analytischen Wissenschaft zu verändern immer deutlicher wurde. Auch auf der Satzung vom 6. 9. 1988 in München wurde diese Tendenz zur Analyse der Moor- und Solewirkungen an Tier und Mensch im Rahmen kontrollierter Studien deutlich. Unter diesem Aspekt ist die folgende Zusammenfassung der Referate zu sehen. In seinem einleitenden Referat gibt Schnizer(München) einen Überblick über die vielfältigen Auswirkungen des Bades auf den menschlichen Körper. Der Auftrieb im thermo- neutralen Wasserbad führt zu einer Entspannung der Muskulatur. Das Herzzeitvolumen nimmt zu und der periphere Gefäßwiderstand ab. Außerdem tritt vermehrt Gewebsflüssigkeit in das Blut über mit den Folgen einer Hämodilution. Neben der Umverteilung des Blutvolumens im Sinne einer zentralen Hypervolämie kommt es infolge des hydrostatischen Druckes zu einem erhöhten intraabdominellen Druck mit Zwerchfellhochstand einem gesteigerten Atemwegswiderstand und einer verminderten Vitalkapazität. Die Zunahme der Diurese und der Natriurese wird auf eine Depression des Renin- Angiotensin- Aldosteron- Systems und auf eine erhöhte Freisetzung des atrionatriuretischen Hormones zurückgeführt. Diese verschiedenen Badewirkungen lassen sich bei entsprechendem Einsatz auch therapeutisch nutzen. Die Arbeitsgruppe um Mesrogli Waßmann Goeschen Schnizer und Schneider (Hannover München) untersuchte die Wirkung thermoneutraler Wannenbäder auf das Kreislaufverhalten und das Körpergewicht von Patientinnen zwischen der 28. und 38. Schwangerschaftswoche mit leichter bis mittelschwerer Gestose. Dabei kam es zu einer Verminderung des systolischen und diastolischen Blutdruckes sowie des mütterlichen Pulses und des Körpergewichtes um ca. 400 g. Während sich diese Veränderungen bei Frauen mit ungestörter Schwangerschaft (Kontrollgruppe) innerhalb von 40 Minuten wieder auf Werte vor dem Bad normalisierte blieben sie bei den Frauen mit Gestose noch länger bestehen. ___MH
Keyword(s): Gynäkologischen Balneologie
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