Schwabl-Blepharospasmus |
Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90 31. Jahrg. S. 752. 1990;
Abstract: Prof. Dr. F. Hopfer Wien Im Jahre 1980 kam der damals 59jährige Patient J. Sch. mit der Diagnose und den Symptomen einer schweren therapierefraktären Blepharitis bds. zur Behandlung. Die Beschwerden bestanden seit 6 Jahren waren ohne erkennbare Ursache aufgetreten und nahmen an Intensität zu. Alle Therapieversuche auch stationäre Klinik- und Krankenhausaufenthalte brachten keine Änderung. Die anfallsartigen Spasmen waren bisweilen so heftig und anhaltend daß der Patient mitunter 1 bis 2 Tage arbeitsunfähig war. Da unsere lokalen Behandlungsversuche am Kopf nicht nur erfolglos waren sondern sich die Spasmen im Sinne eines "Reaktionsphänomens" passager noch verstärkten wurde eine systematische Störfeldexploration angeschlossen. Sie war erfolglos. So machten wir den Versuch einer Umstimmung mit der Kutivakzine Paul Novum (CPN). Daraufhin besserte sich zwar nicht die Erkrankung aber der Patient berichtete über sich wiederholende Schmerzsensationen im rechten Unterbauch. Darauf wurde die Kutivakzinierung mit dem Ergebnis wiederholt daß die Unterbauchschmerzen neuerlich aber stundenlang und akzentuierter auftraten. Sie manifestierten sich genau in der Appendixgegend aber der Patient konnte sich nicht erinnern daß er jemals eine Blinddarmreizung gehabt hätte. Die logische Konsequenz war der Appendixtest über die Akupunkturpunkte G 34 und Ma 36 an beiden Unterschenkeln. Dazu wird mit der 20er Nadel jeweils 1 ml des Neuraltherapeutikums injiziert. Das Ergebnis war verblüffend. Die Symptomatik des Blepharospasmus war sogleich fort und der Patient war 2 Tage völlig beschwerdefrei. Dieser Test wurde nach Wiederkehr der Beschwerden noch 3mal wiederholt. Es kam jedesmal zu einem Huneke-Sekundenphänomen und der Patient blieb hernach jeweils bis zu einer Woche symptomfrei. Damit war die Diagnose "Blepharospasmus ausgehend vom Störfeld Appendix" gesichert und der Patient wurde appendektomiert. Anschließend war er 2 Tage völlig beschwerdefrei am 3. Tag erlitt er eine vorhergesehene Reaktion dann blieb er symptomfrei. Der histologische Befund des Appendix: schwere chronische Entzündung. Nach 3 Wochen wurde eine "Nachbehandlung" in Form einer Einspritzung in die Blinddarmfernpunkte und der Appendektomienarbe durchgeführt und damit blieb der Patient seit 9 Jahren anhaltend beschwerdefrei. ... wt
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