Allgemeine Grundlagen |
Journal/Book: In: H. DREXEL G. HILDEBRANDT K. F. SCHLEGEL u. G. WEIMANN (Hrsg.): Physikalische Medizin. Band 1. Hippokrates-Verlag Stuttgart 1990 S. 13-80. 1990;
Abstract: Für ein Verständnis der besonderen Stellung der Physikalischen Therapie in der Medizin und ihrer Möglichkeiten ist es nützlich sich zunächst mit den Prinzipien therapeutischer Wirkungen und den dabei maßgebenden Gesichtspunkten zu befassen. Die schnellen Fortschritte der weitgehend technologisch orientierten Medizin und die häufig unter Marketing-Aspekten vorgenommenen Empfehlungen bestimmter Therapieformen und Arzneien machen es dem Arzt schwer die jeweils zugrundeliegenden Wirkprinzipien zu durchschauen. Der Umgang mit der Physikalischen Therapie setzt aber eine eingehende Kenntnis der verschiedenen therapeutisch nutzbaren Wirkweisen voraus wenn der Einsatz ihrer Verfahren nicht für Arzt und Patient zu Mißverständnissen und Enttäuschungen führen soll (vgl. 29 75). Von fundamentaler Bedeutung für jede Beurteilung einer Therapie ist die Frage ob der behandelte Organismus den Maßnahmen lediglich passiv ausgesetzt ist oder ob er durch seine Reaktionen aktiv am therapeutischen Geschehen beteiligt wird hzw. zumindest als beteiligt in Betracht gezogen wird. Den Ärzten früherer Generationen war diese Unterscheidung noch selbstverständlich ("natura sanat medicus curat"); so unterschied Virchow noch deutlich zwischen Kunstheilung und Selbstheilung (124). Künstliche Therapie. Die therapeutischen Prinzipien mit denen eine bestimmte Wirkung erzielt werden soll sind schon in den Angeboten der pharmazeutischen Industrie unmißverständlich zu erkennen. 1. Ausschaltung: Nach Abb. 1 soll die therapeutische Wirkung des Präparates durch eine Ausschaltung der die Krankheit verursachenden Erreger erreicht werden. Das Prinzip der ausschaltenden Therapie kann sich auch auf den Krankheitsherd selbst richten und kann statt chemischer Wirkstoffe chirurgische Eingriffe beinhalten um das krankhafte Geschehen zu eliminieren. 2. Lenkung: Ein anderes Prinzip therapeutischen Wirkens besteht darin krankhafte Funktionsabweichungen von der Norm durch pharmakologische Lenkung zu korrigieren (Abb. 2). . . .
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