Kurforschung 2000 |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 42 (1990) 11 S.365-370. 1990;
Abstract: Professor Dr. med. Theodor M. Fliedner Günzburg Das Referat "Kurforschung 2000" hatte die Aufgabe zu folgenden Fragen Stellung zu nehmen. 1. Wieso Kurforschung? 2. Kann man solche Forschung planen? 3. Welches sind die Ziele einer Kurforschung 2000"? und 4. Auf welches Forschungpotential kann man zurückgreifen oder muß es verbessern oder neu schaffen? Das Referat zeigt auf daß die Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft von einer zweiten Hygienerevolution geprägt ist in der es nicht mehr wie bei der ersten vor 100 Jahren - um die Lebensverlängerung an sich sondern um seine Qualität und Produktivität geht. Dem System Kur kommt bei der Erhaltung des "produktiven Lebens" eine wichtige Funktion zu. Kurforschung befaßt sich mit den Wissensdefiziten im System Kur die nur durch die Erweiterung und Vertiefung der Wissensbasis für die sachgerechte Nutzung des Systems Kur als Instrument zum Erhalt oder zur Wiederherstellung eines produktiven Lebens behoben werden können. Solche Forschung kann man vom Inhalt her nicht "planen". Aber man kann die Fragestellungen aufgrund einer Wissensdefizitanalyse erarbeiten und aufzeigen die weit über die Frage nach der Effektivität und Effizienz von Kurmaßnahmen hinausgehen und das Gesamtsystem Kur betreffen müssen. Und man kann auch die erforderlichen Ressourcen für derartige Forschung beschreiben. Es ist also ein Forschungsstrategieplan zu entwickeln. In diesem Plan richtet sich die Defizitanalyse am Oberziel aus: "Mit ihren speziellen Therapieprinzipien soll die Kur unter der Zielsetzung der Gesundheitsvorsorge Gesundheitsförderung Rehabilitation und der Vermeidung von Pflegebedürftigkeit dem Versicherten mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen ermöglichen Risikofaktoren zu mindern und mit chronischen Erkrankungen und ihren Folgen bestmöglich leben zu können". Um eine Kurforschung 2000 dann zu operationalisieren ist es erforderlich ein "Schwerpunktprogramm" zu entwickeln abgestützt auf vorhandenes Forschungspotential und ergänzt durch entsprechend ausgewählte interdisziplinär arbeitende Forscher und Forschergruppen. . . .
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