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December 2024

Antihypertensiva und Durchblutungsstörungen Differentialtherapie der Hypertonie bei peripheren arteriellen und venösen Erkrankungen

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 48/ 1990; S. 758/ 44 - 763/ 55; (132 Jg.). 1990;

Abstract: Prof. Dr. med. C. Diehm Medizinische Universitätsklinik Abteilung für Innere Medizin III Heidelberg Zusammenfassung Patienten mit einer therapiebedürftigen Hypertonie haben häufig gleichzeitig periphere arterielle Durchblutungsstörungen und Erkrankungen des Venensystems. Diesen Gegebenheiten muß bei einer optimalen antihypertensiven Therapie Rechnung getragen werden. Generell empfiehlt sich bei Kranken mit arteriellen Durchblutungsstörungen nur eine behutsame und schrittweise Senkung des Blutdrucks da die Erniedrigung des poststenotischen Perfusionsdruckes die Symptomatik der Verschlußkrankheit akzentuieren kann. Betarezeptorenblocker gelten bei der Claudicatio intermittens der häufigsten Manifestationsform der Verschlußkrankheit heute nicht mehr als kontraindiziert. Liegt allerdings eine kritische Ischämie der Beine (Ruheschmerzen und/oder Nekrosen) vor sollten Betablocker nur mit äußerster Vorsicht gegeben werden. Die Mittel der Wahl sind Kalziumantagonisten Konversionsenzymhemmer Alphablocker sowie einige neuere Substanzen. Konventionelle Diuretika haben Nachteile. Neben den arteriellen Durchblutungsstörungen müssen differentialtherapeutisch auch Erkrankungen des Venensystems mitberücksichtigt werden. Bei der chronisch venösen Insuffizienz sollte auf Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ verzichtet werden weil die Stauungserscheinungen dadurch zunehmen können. Vielfach wirken sich Diuretika bei phlebologischen Begleiterkrankungen günstig aus obgleich die erhöhte Gefahr einer tiefen Becken-/Beinvenenthrombose bzw. einer Lungenembolie berücksichtigt werden muß. Antihypertensive Drugs and Circulatory Disturbances. Differential Therapy of Hypertension in Peripheral Arterial and Venous Diseases: Patients with hypertension requiring therapy frequently present with concurrent peripheral arterial circulatory disturbances and with diseases of the venous system. This situation must be taken into account for an optimum antihypertensive treatment. In general in patients with arterial circulatory disturbances only a cautious and gradual lowering of the blood pressure is recommended since the decrease in poststenotic perfusion pressure may accentuate the symptoms of occlusive disease. In intermittent claudication - the most frequent manifestation of occlusive disease - beta-receptor blockers today are no longer considered to be contraindicated. In the presence of critical ischaemia of the legs (pain at rest and/or necroses) however beta blockers should only be given with extreme caution. The agents of choice are calcium antagonists ACE-inhibitors as well as alpha blockers and some newer substances. Conventional diuretics show disadvantages. In addition to arterial circulatory disturbances also diseases of the venous system must be taken into differential therapeutic consideration. In chronic venous insufficiency calcium antagonists of the dihydropyridine type should be dispensed with since there may be an increase in symptoms of congestion. In some cases diuretics have a favourable effect in concomitant phlebological affections although the increased risk of a deep vein thrombosis or of pulmonary embolism has to be taken into account. ab

Keyword(s): D18 - C14 Antihypertensiva - Gefäßerkrankungen


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