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December 2024

Einführung Biologische und therapeutische Effekte niedrig dosierter ionisierender Strahlung

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. (Sonderheft 2) 19 (1990). 1990;

Abstract: Anschr. d. Verf.: Univ.-Prof. Dr. med. Peter Deetjen Institut für Physiologie und Balneologie der Universität Innsbruck Fritz- Pregl- Str. 3 A-6010 Innsbruck Würde man eine Volksbefragung zu dem Thema machen wäre ganz ohne Zweifel das Ergebnis eindeutig: Ionisierende Strahlung ist gefährlich und auch bei niedriger Dosierung macht sie krank und erzeugt Krebs. Ganz besonders verdächtig ist dabei die radioaktive Strahlung des Radons dieses Edelgases das überall vorkommt und sich samt seinen Tochterprodukten in den Wohnhäusern ansammelt - je besser diese isoliert sind desto mehr. So steht es seit Jahren in den Zeitungen. Und immer wieder wird auch die Unbelehrbarkeit von Patienten oder die Rückständigkeit von Ärzten beklagt die sich heilende Wirkungen von der radioaktiven Strahlung des Radons erwarten. Dahinter steht der schwerwiegende Vorwurf daß in einigen Kurorten aus Ignoranz und reinem Geschäftsinteresse statt zuheilen gerade im Gegenteil die Gesundheit und sogar das Leben der Patienten leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Einer solchen Kritik ist nur zu begegnen wenn zumindest drei Punkte klargestellt werden können: Es muß gesichert sein daß die bei hohen Strahlendosen unzweifelhaft vorkommenden schädlichen Effekte nicht proportional bis in den niedrigsten Dosisbereich auftreten; Es muß weiterhin gesichert sein daß ionisierende Strahlung wie die des Radons in bestimmten niedrigen Dosisbereichen Wirkungen hat denen eine biopositive d. h. eine die Lebensprozesse stimulierende Wirkung zugeschrieben werden kann; Und es muß schließlich gesichert sein daß mit einer therapeutischen Anwendung einer solchen Strahlung bei den Patienten auch tatsächlich ein therapeutischer Effekt zu belegen ist. Gerade das letztere aber ist nicht leicht und nur unter sehr großem Aufwand zu objektieren. Praktisch bei allen physikalischen Verfahren und Methoden der Balneologie stehen die beider Pharmakotherapie üblichen prospektiven Studien mit Doppelblindkontrolle und verläßlicher Statistik noch aus. Hier besteht ein ganz erheblicher Nachholbedarf. Die in der Kurmedizin tätigen Kliniken Heilstätten und Sanatorien werden auf die Dauer nicht umhinkönnen mit sorgfältig geplanten und durchgeführten Studien diesem Mangel abzuhelfen. ___MH

Keyword(s): Ionisierende Strahlung


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