Funktionsmorphologie des Lymphgefäßsystems

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 19 (1990) 217. 1990;

Abstract: Gesamthochschule Kassel Heinrich- Plett- Str. 40 3500 Kassel C Symposion "Manuelle Lymphdrainage" Vorsitz: H. EINFELDT Hamburg G. T. WERNER München Wirkungsweise und Erfolg der manuellen Lymphdrainage in der Ödemtherapie werden nicht allein von der angewandten Technik sondern in entscheidendem Maße auch von den strukturellen und funktionellen Eigenschaften des Gefäßbindegewebes in der betroffenen Körperregion bestimmt. Normalerweise vollzieht sich die Entwässerungsfunktion des Gewebes in einem ausgeglichenen Wechselspiel zwischen gewebsmechanischen Kräften des Faserbindegewebes und den Anfängen des Lymphgefäßsystems. Durch die rhythmisch aktiven Sammelgefäße (Lymphangione)wird der Abtransport der Lymphe zentralwärts vollzogen. Bei erhöhter Flüssigkeitsbelastung des Gewebes von der Blutseite aus kommt es zu einer Dekompensation der Gewebsdrainage wenn die gewebseigenen Regulationseinrichtungen versagen (dynamische Insuffizienz). Eine andere Form abnormer Flüssigkeitsanreicherung im Gewebe kommt bei einer Störung des Abtransportes der Lymphe zustande die in einer Blockade der ableitenden Lymphwege ihre Ursache hat (mechanische Insuffizienz). Detaillierte Strukturuntersuchungen im Übergangsbereich zwischen Faserbindegewebe und den initialen Lymphgefäßen vor allem auch tierexperimentelle Untersuchungen über die Lymphströmungsdynamik in diesem Wirkungsfeld haben unsere Vorstellungen über den normalen Lymphbildungsvorgang und seine Kontrollmechanismen wesentlich erweitert. Sie tragen auch zu einem besseren Verständnis der für die Ödemgenese maßgebenden verschiedenen pathophysiologischen Situationen bei. Neuere Ergebnisse der Grundlagenforschung zur Funktionsmorphologie der Gewebs- Lymphschranke werden vorgestellt und vordem Hintergrund der angeführten Fragestellungen interpretiert. ___MH

Keyword(s): Lymphgefäßsystem - Funktionsmorphologie

Zurück | Weiter