Gymnastiklehrer in Heilbädern Kurorten und Kliniken

Journal/Book: Heilbad & Kurort 42 (1990) 9-10 S.332. 1990;

Abstract: Andrea Burkard Bielefeld Jeder der schon einmal eine Kur gemacht hat ist sicherlich auch schon mit der Gymnastiklehrerin in Berührung gekommen. Ihre Aufgaben im Kurbereich die Kooperation mit anderen Berufsgruppen und die Inhalte der dreijährigen Ausbildung beschreibt die Autorin im folgenden Artikel. In den meisten Kurorten wird die Bewegungstherapie heute von Gymnastiklehrern (meistens Lehrerinnen!) und Krankengymnasten/innen durchgeführt. Beide Berufe sind mit ihren spezifischen Tätigkeiten gleichermaßen wichtig und können gerade durch ergänzende Angebote eine sinnvolle und erfolgreiche Behandlung der Patienten bewirken. Während Krankengymnasten/-innen mehr gezielte Einzeltherapie praktizieren um den Einzelnen wieder "gruppenfähig" zu machen arbeitet die Gymnastiklehrerin eher gruppentherapeutisch und fungiert als Bindeglied zwischen der Einzeltherapie und der Hinführung in das Alltagsleben. Die letztgenannte Aufgabe sollte gerade in heutiger Zeit nicht unterschätzt werden: in einer Zeit mit zahlreichen Erkrankungen psychosomatischen Ursprungs kann die Gymnastiklehrerin einen Beitrag zur ganzheitlichen Heilung und Rehabilitation leisten. Hier wären beispielhaft zu nennen: funktionelle Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes Stömngen des Herz-Kreislaufsystems aber auch der Atemorgane insbesondere das Asthma bronchiale sofern die Ursachen im psychosomatischen Bereich zu suchen sind. Auch Fett- und Magersüchtige wären eine beispielhafte Zielgruppe. Ebenso können Defizite am aktiven und passiven Halteapparat durch Gruppengymnastik beseitigt oder wenigstens gering gehalten werden wenn an all die vielen Haltungsschwächen oder -schäden und sich daraus ergebende Sekundärschäden als Zivilisationsschäden gedacht wird. Ein gerade in jüngster Zeit sich häufendes Krankheitsbild sollte auch noch erwähnt werden: die Osteoporose. Sie entsteht zu einem großen Teil auch durch Inaktivität. Durch sinnvolles und einfühlsames Üben kann dieser Krankheit entgegengewirkt werden. . . .

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