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December 2024

Gedanken über Heilwasser

Journal/Book: Heilbad & Kurort 42 (1990) 9-10 S.289-290. 1990;

Abstract: Direktor Dipl.-Volkswirt Rainer Beudt Mainz Heilwasser ist ein Wasser dessen Wirksamkeitsbereich über die Grenzen der alimentären physiologischen Bedeutung anderer Wasserkategorien hinausgeht. Nachweise für die physiologische Wirksamkeit von Heilwässern werden seit Beginn der 80er Jahre durch klinische Studien in randomisierten Cross-over-Verfahren erbracht welchen wissenschaftlich anerkannte Studiendesigns zugrunde liegen. Diese haben u. a. in bereits sechs Monographien Eingang gefunden die über chemische Inhaltsstoffe bzw. Stoffkombinationen die in Heilwässern vorliegen beim Bundesgesundheitsamt in Berlin erarbeitet worden sind. Somit findet sich die Erfahrungsmedizin früherer Jahre durch neuere wissenschaftliche Studien über Heilwässer in weitestgehendem Umfang bestätigt. In den Heilwässern steht den Kurorten ein hervorragendes Instrument im Rahmen ihrer Kuranwendungen zur Verfügung. Zahlreiche Heilbrunnen hierzulande führen ihre Entdeckung auf die Römer zurück. Als zum Beispiel das vormals ORANIEN-NASSAUISCHE- heute STAATL. FACHINGER-Wasser zum Ende des letzten Jahrhunderts in einem Brunnenschacht gefaßt wurde fand man dort römische Münzen und Überreste einer römischen Brunnenfassung. Es ist verständlich daß Quellen wie diese bei den Römern und den Menschen im Mittelalter und der Zeit der Aufklärung als Heilquellen galten. Ihr Geschmack unterschied sie wegen der natürlichen Kohlensäure die das Quellwasser aus den Tiefen der Erde mit sich führte und der in ihnen gelösten Mineralsalze signifikant von normalen Trinkwasserquellen. Solchen Quellen wurden geheimnisvolle Kräfte beigemessen. Ob für diesen Glauben allein der Geschmack ausschlaggebend war oder nicht vielmehr jahre- wenn nicht jahrzehntelange Beobachtung unterschiedlicher Wirkungen gegenüber normalen Süßwasserquellen hinzukam darf angenommen werden und ist auch vielfach nachgewiesen. In ihrer eigenen Heimat hatten die Römer eine hohe Badekultur entwickelt. Pate hatten dabei die Griechen gestanden die wiederum von ihren kleinasiatischen Eroberungen profitierten. Ob Römer und Griechen Wasser auch für Trinkkurzwecke nutzten ist nicht belegt. An ihren Stationierungsorten in fremden Ländern müssen jedoch die römischen Soldaten die dortigen Mineralquellen hochgeschätzt haben. . . .


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