Gibt es demnächst eine bundesweite verläßliche Fremdenverkehrsstatistik?

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 41 (1989) 4 109-110. 1989;

Abstract: Dipl.-Volkswirt Burkhard Stoyke Referent für Wirtschaftsfragen und Statistik Wirtschaftsverband Deutscher Heilbäder und Kurorte e.V. Bonn Der Tourismus in der Bundesrepublik Deutschland stellt ein vielfach stark unterschätztes Wirtschaftspotential dar. Allein im mit Übernachtungen verbundenen Fremdenverkehr werden innerhalb unseres Landes jährlich über 40 Milliarden DM umgesetzt weitere nahezu 54 Milliarden DM bei Ausflugs- Tagesgeschäfts- und Transitreisen.1) Obwohl damit fast jede 20. Mark des Volkseinkommens im Tourismus erwirtschaftet wird ist die statistische Erfassung der tourismuswirtschaftlichen Grunddaten seit jeher ein Stiefkind der amtlichen Wirtschaftsstatistik geblieben. Die Gründe hierfür liegen gewiß in den historischen Gegebenheiten unter denen sich der Fremdenverkehr in unserem Land entwickelt hat; vornehmlich auf lokaler allenfalls auf regionaler Ebene. Erst seit wenigen Jahrzehnten haben die Bundesländer begonnen den Tourismus als "globalen" Wirtschaftsfaktor für ihr Land zu betrachten und - soweit nötig - zu fördern. Als Wirtschaftssektor der Industrienation Bundesrepublik Deutschland wenigstens gebührend zur Kenntnis genommen zu werden gelang der Tourismuswirtschaft jedoch erst in den 70er Jahren als die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag eine Bestandsaufnahme über Struktur und Entwicklung des Fremdenverkehrs vorlegte2) und alle Fraktionen ein tourismuspolitisches Schwerpunktprogramm verabschiedeten.3) Ob und inwieweit die seinerzeitigen Absichtserklärungen des Parlaments auf wirtschaftspolitischer Ebene in Taten umgesetzt worden sind soll nicht Gegenstand dieser Ausführungen sein. Aber bei allen Bemühungen - der Vertreter des deutschen Fremdenverkehrs wie der Politiker - zeigte sich daß als Grundlage für politisches Planen und Handeln zunächst einmal ein elementares zuverlässiges und kompatibles statistisches Basismaterial fehlt. . . .

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