Die thermophysikalische Reizstärke bei Kneippschen Armbädern und -güssen* |
Journal/Book: Heilbad u. Kurort 41 (1989) 10 S.287-294. 1989;
Abstract: Priv.-Doz. Dr. Dr. Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Univ. München München Dr. med. Wolfgang Stappert Kneipparzt Nürnberg und Cornelia Diwersy Bad Wörishofen Zusammenfassung 1. Behauptungen wonach Kneippsche Anwendungen einerseits Patienten thermoregulatorisch überfordern würden und andererseits als wirkungslos anzusehen seien waren Anlaß die thermophysikalische Reizstärke verschiedener kryotherapeutischer Maßnahmen miteinander zu vergleichen. 2. Serienversuche mit Kneippschen kalten Armbädern und wechselwarmen Armgüssen ergaben unter anderem: - beim intensiven Armwechselguß (39°C und 10°C mit zweimaligem Wechsel) werden dem Körpergewebe insgesamt circa 2 * 40 kJ/m2 Wärme entzogen; - die mildere Form (39°C und 20°C mit zweimaligem Wechsel) entzieht insgesamt nur circa 2 * 20 kJ/m2; - ein kaltes Armbad entzieht dem Körper während 30 sec. Applikationsdauer mit circa 2 * 40 (bei 20°C) bzw. 2 * 60 (bei 10°C) kJ/m2 vergleichsweise mehr Wärme. 3. Diese Befunde erlauben - zusammen mit weiteren Untersuchungsergebnissen - eine Rangierung der Verfahren - kalter Armguß - - kaltes Armbad - - Kaltpackung in ein Schema mit unterschiedlichen Reiz-Wirkungen. Die Thesen Roßkur (Bajog) bzw. Romantik (Heinemann) erweisen sich damit jeweils als unhaltbar. 1. Anlaß der Untersuchung Zur Methodik und zur Wirkung Kneippscher Anwendungen haben auch Personen bei denen schon von Amts wegen ein differenziertes Urteilsvermögen erwartet werden darf völlig unterschiedliche Auffassungen geäußert. . . .
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