Ergebnisse moderner Trinkkurforschung und ihre praktische Bedeutung. |
Journal/Book: Balneologisches Symposium in Bad Scuol-Tarasp-Vulpera (Schweiz) 1989 S. 1-26.. 1989;
Abstract: Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitatonsforschung der Universität Marburg/Lahn und dem Institut für Kurmedizinische Forschung Bad Wildungen (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) Der Einsatz von Heilwässern zu therapeutischen Zwecken ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen was neben der Entwicklung hochwirksamer Pharmaka vor allem auf den Mangel an Belegen der Trinkkurwirkungen und einer Überschätzung der Nebenwirkungen beruht. Das Fehlen von Wirkungsnachweisen fällt dabei besonders ins Gewicht weil die älteren Untersuchungen wegen methodischer Mängel heute meist nicht mehr akzeptiert werden. So sind sowohl experimentelle als auch klinische Untersuchungen notwendig bei denen die heute üblichen diagnostischen Verfahren zu Anwendung kommen müssen. Bei diesen Untersuchungen müssen einerseits substitutive und pharmakologische Wirkungen berücksichtigt werden. Andererseits ist aber im Hinblick auf die kurmässige Heilwasseranwendung der Nachweis adaptiver Umstellungen mit Normalisierung krankhaft abweichender Körperfunktionen von besonderer Bedeutung. Die traditionellen Indikationsgebiete für Trinkkuren liegen bekanntlich im Bereich der Erkrankungen des Magen-Darmtraktes der Stoffwechselerkrankungen und der Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege. Eine der bekanntesten Heilwasserwirkungen ist die Alkalisierung des Mageninhaltes durch Zufuhr alkalischer Valenzen die - wie das erste Bild zeigt (Abb.1) - experimentell gut gegen den Verdünnungseffekt einer einfachen Flüssigkeitszufuhr abgrenzbar ist (SCHMIDT-KESSEN u. WAGNER 1983). Solche Effekte sind aber nur von kurzer Dauer und können den üblichen kurmässigen Einsatz der Trinkkuren nicht rechtfertigen. . . .
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