Erfolgsnachweis gynäkologischer Kurortbehandlungen mit Hilfe der klinischen Selbstbeurteilungsskalen aus Psychis München |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 389-390. 1988;
Abstract: Sanatorium am Kurpark Bad Schwartau Während für den Nachweis der Wirtschaftlichkeit von Heilverfahren der Effizienz es letzten Endes einen festen Bezugspunkt gibt nämlich die Deutsche Mark ist der Nachweis des gesundheitlichen Nutzens ungleich schwieriger. Einen Indikator Koeffizienten oder Parameter der die multifaktoriellen Wirkungen einer Kurortbehandlung vollständig erfassen kann und auf einen Nenner bringt gibt es nicht genauso wenig wie es einen für Morbidität gibt. Einbeziehung immer feinerer analytischer Methoden haben zwar eine Fülle von Fakten zu Tage gefördert. Im Hinblick auf das Verständnis therapeutischer Wirkungen der Balneologie haben sie aber eher zur Enttäuschung geführt. Das entscheidende Phänomen der Kurorttherapie die Gesamtreaktion des kranken Menschen hat man bisher mit keiner Methode konkretisieren können. Wir haben uns deshalb entschlossen zum Nachweis der Effektivität einer Badekur Selbstbeurteilungsskalen einzusetzen. Derartige Skalen werden in den letzten Jahren trotz aller Kritik immer mehr eingesetzt. Einige Nachteile werden durch gewichtige Vorteile ausgeglichen. U. a. sind Selbstbeurteilungsskalen sowohl für Einzeluntersuchungen als auch für Gruppenversuche geeignet. Vielfach stehen Normwerte und zahlreiche andere Vergleichswerte durch Stichprobenerhebungen zur Verfügung. Selbstbeurteilungsskalen lassen sich problemlos auch außerhalb von Instituten einsetzen z. B. durch die Post. Sie ermöglichen dadurch Nachbefragungen über einen längeren Zeitraum sowie Wiederholungsuntersuchungen. Von uns wurden die klinischen Selbstbeurteilungsskalen aus dem Psychiatrischen Informationssystem des Max-Planck-Institutes München eingesetzt. Ihre Gütekriterien wie Objektivität Zuverlässigkeit Validität Normierung Ökonomie Nützlichkeit sind weitgehend überprüft und ihr Einsatz hat sich vielerorts bewährt. Von den vorhandenen Skalen wurden die Beschwerdenlisten und die Befindlichkeitsskalen ausgewertet. Alle Frauen die 1985 in die gynäkologische Abteilung unseres Sanatoriums eingewiesen wurden erhielten die Bögen am 1. Tag nach der Aufnahme 1-2 Tage vor der Entlassung 4 und 12 Wochen nach Kurende. 272 Kurpatienten (96 %) haben an der Untersuchung teilgenommen. Die Rücklaufquote betrug nach 4 Wochen 75 % nach 12 Wochen 65 3 %. Die Roh-Scores wurden statistisch ausgewertet und mit einer repräsentativen Einstichprobe der Bevölkerung der Bundesrepublik in Beziehung gesetzt. Es zeigte sich daß Beschwerden und Befindlichkeit die bei unseren Patientinnen zu Beginn des Heilverfahrens statistisch gesichert über den Werten der Durchschnittsbevölkerung lagen sich bei der Entlassung gebessert hatten und im Vergleich mit der Durchschnittsbevölkerung statistisch unauffällig waren. Dieser Erfolg war auch als Nachkureffekt 4 Wochen nach Kurende und als Kurerfolg 12 Wochen nach Kurende anhaltend. Für die graphische Darstellung habe ich mich der Schematic Plots bedient die viele statistische Informationen auf einen Blick erkennen lassen. ___MH
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