Tageszeitliche Abhängigkeit hormoneller Reaktionen im Saunabad

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München (Vorstand: Prof. Dr. E. Senn) Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Alexander Stoeckicht aus München1988 Zusammenfassung Ziel der Studie war es unter milder Hyperthermie stattfindende hormonelle Veränderungen zu erfassen unter besonderer Berücksichtigung tageszeitlicher und geschlechtsspezifischer Unterschiede. Hierzu wurden 7 Männer und 8 Frauen (Durchschnittsalter 24 Jahre) in randomisierter Reihenfolge einem standardisierten Saunabad (90 C 15+3 % relative Feuchtigkeit 15 min Dauer keine Abkühlungsmaßnahmen) morgens (8.00 Uhr) und abends (20.00 Uhr) unterzogen. Vor während und nach der Sauna wurde Blut entnommen um die zum Teil auch als Streßhormone bezeichneten Hormone ACTH Cortisol Prolaktin BGH Adrenalin Renin Angiotensin I und Aldosteron zu bestimmen. Außerdem wurden Blutdruck und Puls bestimmt. Die Blutplasmaanalysen erbrachten folgende Ergebnisse: Die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin und die Hormone des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems stiegen durch die Sauna im Blutplasma deutlich an. Prolaktin und BGH zeigten relativ hohe Konzentrationsveränderungen. Zu geringen Veränderungen kam es bei ACTH (Zunahme) und Cortisol (Abnahme). Im circadianen Verhalten wiesen vor allem Prolaktin (abends) und BGH (morgens) stärkere Reaktionen auf. Geschlechtstypische Besonderheiten waren am deutlichsten am Prolaktin sichtbar. Hier zeigten die Frauen stärkere Konzentrationsanstiege. Beim Blutdruck- und Pulsverhalten waren keine geschlechtlichen und tageszeitlichen Unterschiede festzustellen. Während der Sauna kam es zu Pulsanstiegen auf 110/min. Nach Saunaende war der systolische Blutdruck erhöht und der diastolische erniedrigt. Die Studie zeigt daß gemessen am Kreislaufverhalten sowie an den typischen Streßhormonen des Cortisols und der Katecholamine Wärmebelastungen im Sinne eines konventionellen Saunabades vom Organismus offenbar unabhängig von der Tageszeit beantwortet werden. ___MH

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