Kurortrehabilitation heute - Gedanken zur kurklinischen Behandlung und zur Badekur* |
Journal/Book: Heilbad u. Kurort 40 (1988) 5 151-155. 1988;
Abstract: Erster Direktor der LVA Westfalen Dr. med. h. c. Wilhelm Riehemann *Vortrag auf der Jahrestagung des Verbandes Deutscher Badeärzte e. V. am 1. 11. 1987 in Bad Wildungen. Nachdruck aus: Zeitschritt für physikalische Medizin Balneologie Med. Klimatologie 1/88 mit freundlicher Genehmigung des Demeter-Verlages Gräfelfing. Kuren sind immer wieder Gegenstand öffentlicher Diskussion. Kuren sind völlig überflüssig sagte der Präsident einer Ärztekammer im vergangenen Jahr und zur gleichen Zeit schrieb ein bekannter Ärztefunktionär süffisant in einer Glosse im Deutschen Ärzteblatt: "Nun kurt mal schön" und meinte - verächtlich - daß er noch nicht erlebt habe daß z. B. ein Leberleiden durch eine Kur geheilt worden sei. Die Rentenversicherungsträger stehen wegen der sogenannten Klinifizierung in der Kritik des Deutschen Bäderverbandes und manche wiederum reden von billigem Zweiturlaub wenn sie an die Badekur denken. Also Kritik - manchmal begründet oft unsachlich und ungerechtfertigt - allenthalben. Dabei habe ich nichts gegen Kritik wenn sie aufbauend ist. Kritik an der Kur ist so alt wie die Kur selbst und immer hat es Menschen gegeben - auch Ärzte - die die Kur belächelt und manchmal auch beschimpft haben. "Morgens Fango - abends Tango" damit war nicht nur eine Fernsehsendung überschrieben sondern mit diesem Slogan machten sich auch Ärzte über die Kurortheilbehandlung ebenso lustig wie über den Badearzt der nicht selten von seinen Kollegen "von oben herab" behandelt wurde. Deshalb ist unser Thema immer aktuell "Kurortrehabilitation heute" - und eine Herausforderung an uns zur Kur Stellung zu nehmen. Wie schrieb Wannenwetsch 1982: "Eingeweihte wissen es längst die Balneologie die Badekur ist eine der ältesten Therapieformen die die Menschheit kennt." Auch im Deutschen Bundestag legten die Koalitionsfraktionen 1986 ein klares Bekenntnis zum Wert der Kur ab indem sie erklärten daß Heilbäder und Kurorte nicht nur Stätten gesundheitsfördernder Erholung sind sondern eminent wichtige Institutionen der Volksgesundheit und daß es zu ihnen zur Wiederherstellung der Gesundheit von Millionen unserer Bürger keine Alternative gibt. . . .
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