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December 2024

Arbeitserprobung und Berufsfindung für asthmakranke Jugendliche im allergiearmen Hochgebirgsklima - Ein Modellversuch

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 393. 1988;

Abstract: Jugenddorf Buchenhöhe Asthmazentrum Berchtesgaden Asthmakranke Jugendliche sind in ihrer Berufswahl erheblich eingeschränkt. Allgemein werden Tätigkeiten mit folgenden Merkmalen als für Asthmatiker geeignet angesehen: leichte körperliche Arbeit Vermeidung von allergisierenden Stoffen Kälte Staub usw. Solche Berufe scheiden für viele Asthmatiker aus verschiedenen Gründen aus. So kommt ein Großteil der Hauptschüler an handwerklichen oder industriellen Berufen mit belastenden Fertigungsmethoden nicht vorbei. Für diese Personengruppe werden seit September 1987 im Jugenddorf Buchenhöhe - Asthmazentrum - von den Arbeitsämtern finanzierte Maßnahmen der Arbeitserprobung und Berufsfindung durchgeführt. Es werden 5 Berufsfelder erprobt: Metall Elektrotechnik/Elektronik Textil (Bekleidung) Drucktechnik und Papier Büro- und Verkaufstechnik. Im Rahmen der Berufsfindung werden Jugendliche mit Asthma bronchiale mit verschiedenen Berufsfeldern konfrontiert mit dem Ziel zu einem ihren Eignungen Neigungen und gesundheitlichen Möglichkeiten entsprechenden Berufsvorschlag zu kommen (Dauer 12 Wochen). Bei der Arbeitserprobung werden bei feststehendem Berufsziel konkrete Fragen zum Problem der Verträglichkeit bzw. Eignung für bestimmte Ausbildungs- und Berufsziele geklärt (Dauer 4 Wochen). Im allergenarmen Hochgebirgsklima besteht die Möglichkeit die Auswirkung einer Tätigkeit oder eines Berufes auf den Gesundheitszustand weitgehend ohne arbeitsplatzunspezifische Einflüsse (Passivrauchen AIlergenbelastung durch Hausstaubmilben Schimmelpilze oder starken Pollenflug) zu überprüfen. Die Beurteilung und Beratung erfolgt in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Medizinern Psychologen Berufsausbildern und Pädagogen. Die Maßnahme beginnt mit einer Orientierungsphase mit arbeitsplatzunspezifischer Vorabklärung: Lungenfunktionsuntersuchung unter Ruhe und Belastung; unspezifische Provokationstests zur Beurteilung der bronchialen Hyperreagibilität; allergologische Untersuchungen; Überprüfung der physischen Leistungsfähigkeit und Konstitution der Behinderten; Überprüfung der psychischen Leistungsfähigkeit des Konzentrationsvermögens Streßverhaltens u. ä.; Einschätzung des kognitiven Leistungsvermögens. Wenn nötig erfolgt eine Neueinstellung der Therapie. Danach folgt die arbeitsplatzbezogene Erprobungsphase mit folgenden Maßnahmen: regelmäßige ärztliche Untersuchung der Jugendlichen und Patientenschulung; Erstellung eines Peak-Flow-Protokolls während der gesamten Erprobungsphase; Blutgas-/Resistance-Messun-gen nach arbeitsplatzbezogener "Provokation"; Erprobung verschiedener Möglichkeiten des medikamentösen Schutzes am Arbeitsplatz; evtl. Erweiterung der Eingangsdiagnostik. In einem Zwischen- und einem Abschlußgespräch mit dem Probanden und den Vertretern aller Fachbereiche erfolgt eine Berufsberatung mit konkreten ins Detail gehenden Empfehlungen. ___MH


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