Konditionstraining für asthmakranke Kinder?

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 40 (1988) 8 231-232. 1988;

Abstract: Dr. med. Helmut Langhof Ärztl. Direktor des Sanatoriums Schönsicht Berchtesgaden Berchtesgaden Auf den ersten Blick wird man sich fragen was hat ein Training asthmakranker Kinder mit dem Kurort zu tun. Training im Sinne des Einsatzes von überschwelligen funktionellen Reizen zur Leistungssteigerung (Mellerowicz) kann man schließlich überall durchführen. Das ist also nichts Kurortspezifisches. Und doch läßt sich unschwer nachweisen daß therapeutischer Sport mit asthmakranken Kindern zu allererst in den spezifischen Rehabilitationszentren klimatisch begünstigter Kurorte betrieben worden ist. Erst später hat sich auch die Universitätsmedizin für diese Art von therapeutischem Sport interessiert. Schon vor der Ära einer gezielten medikamentösen Prophylaxe des Anstrengungsasthmas war dieses Training mit einem Großteil der asthmakranken Kinder in Heilklimatischen Kurorten möglich. Unter dem Einfluß des allergen- und reizstoffarmen Heilklimas ist nämlich eine Abnahme in der Schwere und Häufigkeit des Anstrengungsasthmas und eine Zunahme der körperlichen Belastbarkeit zu verzeichnen. Diesen Zusammenhang konnte Gulyas sehr schön für das Hochgebirgsklima nachweisen: Auf eine konstante fahrradergometrische Belastung im Abstand von 6 Wochen reagierten die asthmakranken Kinder mit einer deutlichen Abnahme der belastungsinduzierten Brochialobstruktion. Da das Ausmaß der belastungsinduzierten Bronchialobstruktion unter definierten Bedingungen ein Maß für die bronchiale Hyperreaktivität ist beweist dies sehr schön daß die bronchiale Überempfindlichkeit kein konstantes Phänomen ist sondern daß sie sich unter dem Einfluß des Heilklimas verringert. Pathophysiologie der Anfallsbereitschaft Die pathophysiologische Erklärung für dieses seit langer Zeit empirisch bekannte Phänomen das ja der eigentliche Grund zur Kurverschickung von asthmakranken Kindern ist bekommen wir dieser Tage so nach und nach geliefert. Immer mehr setzt sich diese These durch daß die Ursache der bronchialen Hyperreagibilität in einer chronischen Entzündung der Bronchialschleimhaut zu suchen ist. . . .

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