Vaginale Mooranwendung |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 329-330. 1988;
Abstract: Frauenklinik Luisenhospital und Balneologisches Institut Bad Aachen Die vaginale Moorbreibehandlung wird seit mehreren Jahren bei der Behandlung trophischer Vulvastörungen Genitalhypoplasien und chronischen Entzündungen im Genitalbereich bei gestörter Gefäßreaktivität und Motilität der glatten Muskulatur im kleinen Becken bei der Frühbehandlung und Spätbehandlung im postoperativen Verlauf bei der Reizblase sowie bei der Sterilität inklusiv der endokrinologischen Störungen der Ovarialfunktion und intratubaren Verwachsungen erfolgreich angewandt. Diese Behandlung vereinigt in sich sowohl die lokalen chemischen und systemischen als auch die physikalischen Effekte. Bei dem Vagimoran(r)-Verfahren wird vorgewärmtes Moor (50°C) in die vaginal liegende Perlonhülle eingeführt. Dann soll die Patientin sitzend 15 Minuten bis zu zwei Stunden in einem Ruheraum verweilen. Sie kann mit absichtlich belassenen Moorresten in der Scheide entlassen werden. Somit wird die vaginale chemische Moorwirkung verlängert. Zum Schluß der gesamten Behandlung können sonst die Moorreste entweder mechanisch oder durch eine Solespülung beseitigt werden. Die vaginale Moorbreibehandlung soll täglich oder jeden zweiten Tag appliziert werden. Die gesamte Dauer der Applikation kann bei funktionellen Beschwerden nur 4-6Applikationen betragen bei den entzündlichen und postoperativen Infiltrationen etwa 15 bei atrophischen oder fibroplastischen Veränderungen 20-30 Anwendungen sein. Als gesichert gilt daß die vaginale Moorbreibehandlung eine chemische pH-regulierende Wirkung in der Scheide direkte antibakterielle und antivirale Effekte adstringende und antientzündliche Effekte (v. s. durch Hemmung der Prostaglandine und der Leukotriene) hat. Dabei spielt die besondere Resorptionsfähigkeit der Scheidenhaut eine große Rolle. Sie beruht auf dem ständig maximalen Hydratationsgrad des dazu noch kaum verhornenden Plattenepithels der Scheide auf den Abschilferungsprozessen des Scheidenepithels auf der hohen Temperatur dieser Anwendung(50°C) und auf dem extrem langen Verbleib der Moorreste in der Scheide bis über mehrere Tage. Möglicherweise ist durch die Scheide auch die Resorption größerer Moleküle als durch die Haut möglich. ... ___MH
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