Physikalische Therapie bei der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit: Massagebehandlungen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) S. 274. 1988;
Abstract: Kurklinik Hochsauerland Willingen Seit Jahrzehnten sind die Bindegewebs- und die klassische Muskelmassage neben Elektro- und Bewegungstherapie wichtige und therapeutisch bewährte Methoden bei der Behandlung arterieller Durchblutungsstörungen. Große kontrollierte Studien über die therapeutische Wirksamkeit dieser Methoden sind nicht nur aus ärztlich-ethischen Gründen kaum möglich. Die Massage als individuelle manuelle Therapie macht eine Standardisierung im Rahmen der wissenschaftlichen Versuchsanordnung fast unmöglich. Die bisher vorliegenden Arbeiten wurden an kleineren Zahlen von gesunden Versuchspersonen oder Patienten durchgeführt. Mit verschiedenen Versuchsanordnungen und Meßmethoden wurde eine Verbesserung der Haut- und Muskeldurchblutung während und nach Muskel- Unterwasser- und Bindegewebsmassagen statistisch-signifikant nachgewiesen. Auch eine - mechanisch durch Pelotteneindringtiefe überprüfte Entspannung der Muskulatur sowie ein Nachlassen des Muskelaktionspotentials wurden nach Massage bewiesen. Von einigen Ausnahmen abgesehen verwendeten die Autoren aber leider Vibrationsmassagegeräte. Nachgewiesen wurde also dann der Effekt auf verschiedene physiologische Parameter bei mechanotherapeutischer Einwirkung nicht aber bei der therapeutisch weit sinnvolleren und wirkungsvolleren manuellen Massage. Es ist allerdings zu erwarten daß die Wirkungen der manuellen Massage die einer Apparatevibration übertreffen. Zu berücksichtigen ist ferner daß die wichtigste Technik der Muskelmassage die Knetung mit ihren verschiedenen Sonderformen apparativ nicht immitiert werden kann und somit auch nur vereinzelt wissenschaftlich überprüft wurde da sie sich der Standardisierung entzieht. Verschiedene Hypothesen zum Therapieeffekt der Massage werden diskutiert: Die Claudicatio intermittens als Leitsymptom der arteriellen Durchblutungsstörung der unteren Extremitäten ist sicher nicht nur Symptom einer Krankheit sondern auch Ursache konsekutiver Schädigungen die ihrerseits auch Symptome erzeugen können: Das einseitig krampfhafte Gehen oder Hinken mit Nachziehen des Beines wird durch die bekannten Muskelverkrampfungen ausgelöst. Es bedingt aber seinerseits wieder weitere Muskelverspannungen und kann somit selbst symptomverstärkend wirken. Bei chronischem Verlauf ist auch anzunehmen daß die funktionelle Gangstörung durch Fehlbelastung zu Myotendopathien der Funktionsmuskulatur sowie zu degenerativen Veränderungen an Bändern Kapseln und Sehnen der Becken- und Beingelenke führt... ___MH
Keyword(s): periphere arterielle Verschlußkrankheit: - Massagebehandlungen
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