Stationäre Rehabilitation bei Cystischer Fibrose |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 392-393. 1988;
Abstract: Kinderfachklinik Satteldüne der LVA Schleswig-Holstein Nebel/Amrum Die Cystische Fibrose (Mukoviszidose) ist die häufigste angeborene Stoffwechselkrankheit mit autosomal rezessivem Erbgang. In Mitteleuropa ist mit einer Häufigkeit von 1/2000 Neugeborenen auszugehen. Wegen der überaus schlechten Prognose hat der Verband der Rentenversicherungsträger (VDR) 1973 die Cystische Fibrose (CF) ausdrücklich von der medizinischen Rehabilitation ausgeschlossen. Durch eine effektivere medizinische Versorgung konnte inzwischen die Lebenserwartung der Betroffenen beträchtlich gesteigert werden. Es wird geschätzt daß ca. 900-1200 erwachsene Patienten in der Bundesrepublik leben und in das Berufsleben eingegliedert werden müssen. Neben der Versorgung im Akutkrankenhaus (Kinderkrankenhaus) und in CF-Spezialambulanzen an den großen Kinderkliniken hat sich die stationäre medizinische Rehabilitation bewährt. Im Mittelpunkt der mindestens auf 6 Wochen zu veranschlagenden Rehabilitationsmaßnahmen für Kinder Jugendliche und Erwachsene steht die Atemphysiotherapie. Mit Hilfe besonderer Techniken soll die ausreichende Mobilisation des für diese Krankheit pathognomonischen zähen Sputums erreicht werden. Besonders bewährt hat sich die von Chevaillier Belgien inaugurierte autogene Drainage. Es handelt sich dabei um eine Technik zur selbständigen Sekretmobilisation die keine weitere Hilfsperson erforderlich macht. Im Vergleich zur durch eine Hilfsperson durchzuführende Abklopfdrainage wird etwa doppelt soviel Sekret expektoriert. Das Erlernen erfordert eine intensive in der Regel nur unter stationären Bedingungen durchzuführende Arbeit mit dem Patienten. Ein weiterer Gesichtspunkt für die stationäre Rehabilitation ist die körperliche Mobilisierung mit auf das individuelle Leistungsvermögen abgestimmten Trainingsprogrammen. Es hat sich gezeigt daß trotz der ungünstigen peripheren Sauerstoffsättigung ein Muskeltraining möglich ist das sich im Anschluß an eine Trainingsphase durch einen günstigeren Lactatstoffwechsel nachweisen läßt. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Effekt wird in der psychischen Stabilisierung der Patienten gesehen die durch intensive ärztliche Gespräche besonders aber auch durch die enge Kommunikation der Betroffenen während der Rehabilitationsmaßnahme bedingt ist. ___MH
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