Möglichkeiten und Grenzen der Rehabilitationsmedizin |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) S. 268. 1988;
Abstract: ehem. Rehabilitationszentrum der Universität Köln und Institut für Rehabilitation und Behindertensport der Medizinischen Sporthochschule Köln Rehabilitation schließt nach der jüngsten Definition der Weltgesundheitsorganisation alle Maßnahmen ein die darauf abzielen die Auswirkungen von funktionellen Einschränkungen und sozialen Beeinträchtigungen im Gefolge von Gesundheitsschäden zu mindern und den Behinderten zur sozialen Eingliederung befähigen. Rehabilitation ist daher nicht nur darauf gerichtet behinderte Menschen durch entsprechendes Training an ihre Umgebungsbedingungen anzupassen sondern umfaßt auch direkte Eingriffe in die unmittelbare Umwelt und die Gesellschaft als Ganzes um die soziale Integration zu fördern. Dieses weitgespannte Programm verlangt vom Arzt mit Recht besondere Kenntnisse hinsichtlich des Verlaufs von Erkrankungs- und Verletzungsfolgen in unterschiedlichen Altersgruppen und der Einwirkungsweise auf derartige Prognosen durch geeignete therapeutische Verfahren im Sinne der Aktivierung der Gesamtpersönlichkeit. Daher ist der Aufbau einer Partnerschaft mit dem Betroffenen selbst und sein Mitwirkungswille am gemeinsam aufgestellten Rehabilitationsplan von entscheidender Bedeutung. Die medizinischen Leistungen zur Rehabilitation wie sie im Rehabilitationsangleichungsgesetz von 1974 formuliert sind bedürfen der sinnvollen Verknüpfung mit den schulischen beruflichen und sozialen Zielen des betroffenen Menschen. Dabei kann die Beratungshilfe des Arztes wesentlich zur richtigen Weichenstellung im oft schwer überschaubaren Netz der sozialen Sicherung beitragen. Alle temporär in den verschiedenen Institutionen des Gesundheitswesens den Akutkrankenhäusern den Rehabilitationskliniken u. a. gewonnenen Funktionsverbesserungen bedürfen allerdings insbesondere bei chronischen Krankheiten der Stabilisation und der Sicherung des Rehabilitationsergebnisses durch ergänzende Maßnahmen auf der Wohnortebene. Die vielfach als Rehabilitationskette oder Rehabilitationsstraße bezeichnete Kompetenzübertragung zielt darauf ab den Behinderten schließlich zum "Spezialisten" in eigener Sache zu befähigen ihm allerdings auch weiter wenn nötig alle professionellen Hilfen bereitzuhalten die bei der beruflich-sozialen Eingliederung in der Familie am Arbeitsplatz in Kultur- und Freizeitaktivitäten oder auch bei der Kontaktaufnahme mit einer Selbsthilfegruppe die Lebensqualität und die Integration verbessern können. ___MH
Keyword(s): Rehabilitationsmedizin
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