Funktionelle Asymmetrie in der Beweglichkeit der oberen Extremitäten1 |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 40 (1988) 77-85 VEB G. Thieme Leipzig. 1988;
Abstract: Aus der Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie (damaliger Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. H. A. F. SCHULTZE) des Bereichs Medizin (Charite) der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Institut für Physiotherapie (Chefarzt: MR: Dr. J. SACHSE) der Ambulanten Medizinischen Betreuung Berlin-Friedrichshain 1-Herrn Prof. MUDr. V. JANDA zum 60. Geburtstag gewidmet Zusammenfassung Aus einer Untersuchung von 494 Probanden im alter von 1 - bis unter 23 Jahren werden3 Beweglichkeitsprüfungen des Armes beschrieben (Schultergelenksabduktion Pronation-Supination Handgelenks-Flexion-Extension). In dieser altersgleichen Gruppe war die Beweglichkeit der Frauen im Durchschnitt signifikant größer als die der Männer - mit Ausnahme der linksseitigen Schultergelenksabduktion. Bei allen Prüfungen der rechtshändigen Probanden war die durchschnittliche Beweglichkeit linksseitig größer. Im Gegensatz dazu war in der kleinen Gruppe der nichtrechtshändigen Männer die Unterarmwendebewegung als Durchschnitt der Gesamtbewegung rechtsseitig signifikant stärker beweglich als links. Die Eingrenzung der Untersuchungsgruppe auf 5 Lebensjahre sollte altersbedingte Beweglichkeitsunterschiede ausschließen. Die Meßwerte jeder Bewegungsrichtung (getrennt für Männer und Frauen) zeigten statistische Normalverteilung aber eine erhebliche Streubreite. Je 5der Extremwerte an beiden Enden wurden als Hypomobilität und Hypermobilität ausgegrenzt. Die restlichen 90 % der gemessenen Werte beschrieben wir als Normbereich. Er hat eine Breite von 35-65°. Die Unterarmwendebewegungen haben die größte Normbereichsbreite. Hier sehen wir einen Zusammenhang mit der überwiegend muskulären Begrenzung der Bewegung vor allem in Supinationsrichtung. Bei dieser Bewegung ist die jeweils nicht dominante Seite durchschnittlich beweglicher. Für Männer ließ sich diese Aussage statistisch absichern. Wir betrachten das als Stütze für die These daß die Beweglichkeit von der Muskelsteuerung abhängt und die größere Beweglichkeit jeweils bei geringerer Muskelspannung gefunden wird. ___MH
Keyword(s): Beweglichkeit - Bewegungsmessungen - Hypermobilität - Lateralität - funktionelle Asymmetrie
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