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November 2024

Neue Ergebnisse der Trinkkurforschung

Journal/Book: In: Schriftenreihe des Dt. Bäderverbandes Heft 52. Flöttmann-Verlag Gütersloh 1988 S. 57-77. 1988;

Abstract: Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Heilbrunnen und des Verbandes Deutscher Heilbrunnen-Großhändler am 27. September 1987 Professor Dr. med. Gunther Hildebrandt und Dr. med. Christoph Gutenbrunner Marburg/Lahn 1. Zur Wirkungsweise der Heilwasser-Trinkkuren Die Wirkungsmöglichkeiten von Heilwassertrinkkuren sind bisher vornehmlich an den unmittelbaren Effekten der Heilwasserzufuhr (Diurese Harnverdünnung Säurebindung u. a.) beurteilt worden. Eigenständige Mitwirkungen des behandelten Organismus sind dabei kaum berücksichtigt worden. Wie in der gesamten Balneologie haben erst die neueren Längsschnittuntersuchungen von ganzen Kurverläufen auch bei den Heilwassertrinkkuren zu der Überzeugung geführt daß adaptive Langzeitreaktionen an den Kurwirkungen entscheidend beteiligt sind (Hildebrandt und Mitarbeiter 1981 1983; u. a.). So zeigte bereits die fortlaufende Kontrolle der immediaten 4-Stunden-Flüssigkeitsausscheidung bei täglich wiederholter Zufuhr von Mineralwässern im Vergleich zu Leitungswasser daß die Ausscheidungsleistung nicht sprunghaft auf ein erhöhtes Niveau steigt welches der zugeführten Menge entspräche daß vielmehr - entsprechend der Retentionswirkung der zugeführten Minerale - die Sofortausscheidung zunächst geringer ist und erst im Verlauf einer Woche auf ein höheres Niveau ansteigt und zudem im weiteren Kurverlauf stärkeren Schwankungen unterliegt. Die verzögerte Steigerung der Flüssigkeitsausscheidung ist naturgemäß an eine entsprechende Steigerung der Mineralausscheidung gebunden. In der Tat ließen sich im Verlauf 4wöchiger Trinkkuren mit natriumreichen Heilwässern signifikante Zunahmen der Ausscheidungsgeschwindigkeit für Natrium nachweisen die sogar auch 14 Tage nach Beendigung der Trinkkur noch fortbestanden. Dies muß als Zeichen einer langfristigen adaptiven Umstellung der Ausscheidungsfunktionen gewertet werden (Hildebrandt und Mitarbeiter 1982b). Die Beteiligung adaptiver Prozesse an der kurmäßigen Wirkung der Heilwasserzufuhr zeigte sich weiterhin an charakteristischen periodischen Schwankungen der Ausscheidungsparameter wobei etwa 3tägige Perioden (Circaseptan-Perioden) dominierten. . . . .


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