Zunahme des transkutan gemessenen Sauerstoffpartialdruckes bei Patienten mit arterieller Verschlußkrankheit im Stadium II nach CO2-Unterschenkelbädern |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988)318. 1988;
Abstract: Institut für Angewandte Physiologie und Balneologie der Universität Freiburg Außenstelle Bad Krozingen mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft Mittelstand und Technologie Baden-Württemberg Bei Patienten mit arterieller Verschlußkrankheit ist gegenüber Normalpersonen die transkutan gemessene Sauerstoffspannung (tcpO2) im Bereich des minderversorgten Gewebsareals erniedrigt (Franzeck et al. 1982).Dabei korreliert der Schweregrad der arteriellen Durchblutungsstörung mit der tcp02-Reduktion. Eine Durchblutungszunahme kann durch einen Anstieg des tcpO2 erfaßt werden. Da CO2 Bäder eine verbesserte Perfusion bewirken sollen wurde der tcpO2 bei Arterienkranken vor und nach CO2 Unterschenkelbädern überprüft. Material und Methode Untersucht wurden 15 Patienten mit arterieller Verschlußkrankheit im Stadium II nach Fontaine im Alter von43 bis 69 Jahren. Der tcpO2 wurde bei einer Hauttemperatur von 44°C am Fußrücken des liegenden Patienten mit dem Oxykapnometer (Heilige Freiburg) gemessen. Die Meßwerte einer 5minütigen steady state Periode vor und nach einem 20minütigen CO2-Unterschenkelbad (1400 mg CO2/Liter Wasser 34°C) wurden miteinander verglichen. Ergebnisse und Diskussion Der Ausgangs-tcpO2 betrug 28 ± 4 mm Hg (z ± SEM)und stieg nach dem Bad um 50 % auf 42 ± 6 mm Hg(p < 0 001 Varianzanalyse) an. Diese Zunahme hielt mindestens 30 Minuten nach dem Bad stabil an. Beim Vergleich mit einem temperatur- und zeitgleichen Süßwasserbad war keine Zunahme des tcpO2 feststellbar. Die Ursache für diese tcpO2 Zunahme dürfte akut die Rechtsverschiebung der Sauerstoffdissoziationskurve sein (Jordan 1985) für die über die Zeit des Bades hinausgehende Zunahme könnte die längerfristige Durchblutungsverbesserung der Grund sein. Dieser Durchblutungsanstieg und die Verbesserung der Sauerstoffversorgung der minderperfundierten Extremitäten-Areale durch die perkutane CO2-Applikation könnte vor allem in den schwereren Stadien der arteriellen Verschlußkrankheit relevant werden so daß die sehr lange bekannte CO2-Therapie (Cobet und Haebler 1930; Ratschow 1959; Hackei 1985) ein rational begründbares Therapiekonzept der arteriellen Verschlußkrankheit sein dürfte. ___MH
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