Längsschnittuntersuchungen des Uroflow bei Patienten mit und ohne Prostataadenom im Verlauf vierwöchiger komplexer Kuren |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17: 384 (1988). 1988;
Abstract: Chr. Gutenbrunner und U. Schwerte Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Philipps-Universität Marburg Marburg/Lahn Institut für Kurmedizinische Forschung Bad Wildungen Klinik Quellental Bad Wildungen-Reinhardshausen Bei 36 Patienten (25 Patienten ohne und 11 Patienten mit adenomatöser Prostatahypertrophie) wurden Kurlängsschnittkontrollen mit 1-2täglichen Messungen des Harnflusses mittels Uroflowmetrie durchgeführt. Die Kurbehandlung bestand aus Trinkkuren mit täglicher Zufuhr von 750 ml der Bad Wildunger Reinhardsquelle CO2-Bädern Massagen Fangopackungen Schwimmen Wassertreten sowie ggf. speziellen Anwendungen aufgrund orthopädischer Indikationen. Im Kurverlauf zeigten sich im Mittel signifikante Anstiege des mittleren und maximalen Harnflusses sowie signifikante Rückgänge der Miktionsdauer. Da das Miktionsvolumen im Untersuchungszeitraum im Mittel signifikant anstieg kann gefolgert werden daß es sich um echte Verbesserungen des Harnflusses handelt. Bei der Flußanstiegszeit fanden sich keine trendhaften Veränderungen im Kurverlauf was bei gesteigertem maximalen Harnfluß aber einem steileren Anstieg der Flußkurve entspricht. Da die mittleren Kurven der Uroflow-Werte eine charakteristische periodische Gliederung aufwiesen und darüber hinaus signifikante Normalisierungstendenzen nachweisbar waren kann geschlossen werden daß es sich bei den Veränderungen um die Folge einer kurbedingten vegetativen Umstellung im Sinne einer funktionellen Adaptation handelt in deren Folge eine gedämpfte Sympathikusaktivität eintritt. Hierfür sprach auch die signifikante Abnahme der nächtlichen Cortisolausscheidung. Die Aufschlüsselung der Daten in Patientengruppen mit und ohne Prostatahypertrophie ergab erwartungsgemäß signifikant schlechtere Wehe des mittleren und maximalen Harnflusses sowie der Miktionsdauer. Während die Patienten mit Prostatahypertrophie im Kurverlauf keine Steigerungen des maximalen Harnflusses aufwiesen fanden sich auch bei dieser Patientengruppe signifikante Verbesserungen der Miktionsdauer und des mittleren Flusses. Es zeigte sich somit daß die funktionelle Komponente der Miktion trotz bestehenbleibender Obstruktion des Blasenhalses durch die Kurbehandlung auch bei dieser Patientengruppe verbessert werden kann.
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