Veränderungen immunologischer Kennwerte während einer komplexen Kurbehandlung bei Patienten mit chronisch-rezidivierenden Harnwegsinfekten |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 328-329. 1988;
Abstract: Institut für Kurmedizinische Forschung Bad Wildungen * Klinik am Kurpark Bad Wildungen-Reinhardshausen Nach allgemeiner Erfahrung wird die Infektanfälligkeit durch komplexe Kuren vermindert was vor allem bei Patienten mit chronisch-rezidivierenden Infekten von Bedeutung ist. Untersuchungen über Veränderungen der humoralen und zellulären Immunität durch Kurbehandlungen wurden bisher vorwiegend bei chronisch-rheumatischen Erkrankungen durchgeführt. In der vorliegenden Untersuchung sollte geklärt werden inwiefern auch bei chronisch-rezidivierend Harnwegsinfekten meßbare Veränderungen immunologischer Parameter im Kurverlauf auftreten. Hierzu wurden bei 39 Kurpatienten (37Frauen und 2 Männer) mit der Einweisungsdiagnose rezidivierender Harnwegsinfekt in wöchentlichen Abständen verschiedene Kennwerte der spezifischen und unspezifischen Abwehr untersucht. Die Kurbehandlung bestand aus Kohlensäurebädern Trinkkuren Bewegungstherapie Fangopackungen sowie je nach Begleitdiagnosen aus weiteren physikalischen Anwendungen. Während sich bei der prozentualen Verteilung der B- und T-Lymphozyten im Mittel der Gesamtgruppe keine signifikanten Veränderungen im Kurverlauf zeigten fanden sich bei Differenzierung nach Maßgabe der individuellen Ausgangslage bei den Patienten mit niedrigen Ausgangswerten signifikante Anstiege beider Zellgruppen. Die B- und T-Zellen lagen insgesamt im Normbereich jedoch fand sich bei Differenzierung in die T-Zell-Subpopulationen bei 21 der Patienten ein erniedrigtes Helfer-Supressor-Verhältnis (T4/T8-ratio kleiner 2 0). Diese Patienten zeigten im Kurverlauf im Mittel eine signifikante Verbesserung die vor allem durch eine Erhöhung der Helfer/Inducer-Zellen bedingt war. Bei Patienten mit guter Ausgangslage waren vergleichbare Veränderungen nicht nachweisbar. Die Korrelation der Kuranfangs- mit den Kurendwerten ergab einen Schnittpunkt mit der Winkelhalbierenden (cross-over-point) im Bereich des Normwertes so daß das unterschiedliche Verhalten des Helfer-Suppressor-Quotienten als Normalisierung gewertet werden kann. Die im Kurverlauf vielfach beschriebene Steigerung der Phagozytoseaktivität war im NBT-Test (Nitroblau-Tetrazolium-Test) ebenfalls nur bei niedrigen Kuranfangswerten nachweisbar. ... ___MH
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