Biopositive Effekte der UV-Exposition

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) S. 280. 1988;

Abstract: Klinik für Hautkrankheiten der Medizinischen Akademie "Carl Gustav Carus" Dresden/DDR Am Ende des vorigen und zu Beginn unseres Jahrhunderts ist natürliche bzw. künstliche UV-Strahlung in vielfältiger Weise für prophylaktische therapeutische und metaphysikalische Zwecke der Medizin genutzt worden. Die meisten der damals beschriebenen Effekte bedürfen einer exakten wissenschaftlichen Nachprüfung was besonders in den letzten Jahren von verschiedenen Arbeitsgruppen begonnen wurde. Dabei konnten empirische Beobachtungen verifiziert und neue Erkenntnisse zu biopositiven Wirkungen der UV-Strahlung gewonnen werden. Am bekanntesten ist die nunmehr im Detail abgeklärte durch UVB-Strahlung eingeleitete Synthese von aktivem Vitamin D3 aus 7-Dehydrocholesterol. Von den zahlreichen Effekten des Vitamin D3 soll lediglich die in jüngster Zeit entdeckte immunregulatorische Funktion hervorgehoben werden. Die negative Korrelation von Sonnenlichtexposition und Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen sowie Kolonkarzinomrate wird von manchen Autoren mit dem Vitamin-D-Spiegel in Zusammenhang gebracht. Bei der Analyse der zahlreichen weiteren biopositiven Effekte der UV-Strahlung wird deutlich daß sie in hohem Maße von Art Dosis und Einwirkungsort der UV-Strahlung sowie Dauer und Zeitpunkt der Exposition abhängig sind. Einmalige Applikation von UVB-Strahlendosen oberhalb der minimalen Erythemschwelle verursacht eine Reihe endokrinologisch relevanter Veränderungen (Verminderung der Plasmaspiegel an Kortisol und Trijodthyronin).Nach Applikation von UV-Strahlendosen bis zur minimalen Erythemschwelle wird eine Verminderung des Adrenalin- und Nonadrenalinspiegels im Serum gefunden die mit einer objektivierbaren Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit einhergeht. Fernerhin ist eine verbesserte O2-Abgabe der Erythrozyten belegt. Serielle UVB-Bestrahlung über 4 Wochen führt zur Beeinflussung von Kreislauf- (Ruhe- und Belastungspuls)und Stoffwechselparametern (Lactatgehalt im Serum) wie man sie bei körperlichem Traininigseffekt beobachtet. Besonders in den skandinavischen Ländern und der Sowjetunion wird seit langem über eine Verbesserung der Infektabwehr des Gesamtorganismus unter UV-Bestrahlung berichtet was zu umfangreicher prophylaktischer Anwendung bei Kindern und Erwachsenen geführt hat.... ___MH

Keyword(s): Biopositive Effekte - UV-Exposition

Zurück | Weiter