Die transkutane Wirkung von CO2 auf die Mikrozirkulation der Haut bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlußkrankheit Messungen mit einem Laser-Doppler-Flowmeter. |
Abstract: Aus der Klinik für physikalische Medizin der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Michael Uhl aus Landsberg / Lech 1987 Zusammenfassung In der vorliegenden Studie sollte anhand der Laser-Doppler-Flowmetrie die bei perkutaner Applikation von CO2 auftretende gefäßerweiternde Wirkung bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlußkrankheit studiert und dokumentiert werden. Dies steht im Zusammenhang mit der Frage nach Wirkung und Wirksamkeit der in der Physikalischen Medizin bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen verordneten Kohlensäurebäder. Dazu dienten Patienten (n = 16) vor und 5 Tage nach einem gefäßchirurgischen Eingriff sowie aus Vergleichsgründen 2 weitere Kollektive aus jüngeren (n = 12) und älteren (n = 11) klinisch gefäßgesunden Probanden. Die Messungen wurden unter standardisierten Bedingungen am Vorfuß und im Bereich der Vorderseite des Unterschenkels durchgeführt. Die kutane Applikation des CO2 erfolgte in Form einer wässrigen Probe über eine der Haut aufgeklebten Kammer bei gleichzeitiger Registrierung der Hautdurchblutung mit der Lasersonde. Folgende Meßgrößen wurden bei der Beurteilung zugrunde gelegt: - Ruhedurchblutung - Durchblutungsmaximum nach CO2-Gabe - Latenzzeit (sec) die Zeit von der CO2-Gabe bis zum Auftreten der Reaktion. - Steigung der Durchblutungskurve - Beurteilung der Vasomotion ohne und mit CO2-Applikation Die Hautdurchblutung der betroffenen Patientenbeine war praeoperativ niedriger als die der gesunden Vergleichskollektive; postoperativ ist diese Diskrepanz nicht mehr so deutlich ausgeprägt. Wahrscheinlich als Folge der systemischen Umverteilung des Blutes zugunsten des invasiv behandelten Beines ließ sich an den nicht operierten Beinen postoperativ eine Abnahme der Hautdurchblutung feststellen. Die kutane CO2-Applikation führte bei den gesunden Personen zu einer stärkeren und schnelleren (Steigung) Zunahme der Durchblutung als bei den Patienten. Es ließ sich jedoch insofern ein positiver operativer Effekt nachweisen als die Mehrdurchblutung auf den CO2-Reiz postoperativ tendenziell und die Steigung signifikant ausgeprägter waren als vor dem Eingriff. Die quantitative Betrachtung der Vasomotion erbrachte bezüglich des Parameter Frequenz keine Unterschiede zwischen den Kollektiven und zeigte Unabhängigkeit von der CO2-Applikation. Die Amplitude der Vasomotion war bei den gesunden jüngeren Personen deutlich kleiner als in den Messungen der Patienten. Die CO2-Applikation führte bei den gesunden Personen zu erheblich höherer Amplitudenzunahme. Bei der qualitativen Betrachtung der Vasomotion wurde unterteilt in eindeutig vorhandene angedeutete und fehlende Vasomotion. Es zeigte sich nur bei den Patienten zu einem Großteil ein Fehlen der Vasomotion wobei durch CO2 keine Stimulation der Vasomotion zu erzielen war. ___MH
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