Entwicklung von Kapazitätsauslastung und Personalproduktivität im Kurmittelbereich der Mineral- und Moorbäder - Eine kritische Analyse auf der Basis der bisherigen Spitzenjahre der Nachfrage - |
Journal/Book: H u K 39 3/87 S. 80-83. 1987;
Abstract: Dr. Joachim Maschke Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr an der Universität München Der Autor des folgenden Beitrages ist seit Jahren im Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr an der Universität München für die Durchführung und Auswertung des "Betriebsvergleiches für Kurortunternehmungen" zuständig. Die vorliegende Analyse beleuchtet den wirtschaftlich besonders bedeutenden Aspekt der Entwicklung der Kurmittelabgabe in den zentralen Kurmitteleinrichtungen mit ihren betriebswirtschaftlichen Konsequenzen für die Kurortunternehmungen. Da die dezentralen Kurmitteleinrichtungen nicht in die Erhebung einbezogen sind lassen die Ausführungen keine Rückschlüsse auf die Kurmittelabgabe im Kurwesen insgesamt zu. Die Entwicklung der Zahl der Kurgastübernachtungen und der abgegebenen Kurmittel ist seit dem Jahr 1970 durch ein stetiges .Auf" und "Ab" gekennzeichnet. Bei den im Wirtschaftsverband Deutscher Heilbäder und Kurorte unter anderem zusammengeschlossenen Mineral- und Moorbädern schwankte die Nachfrage um einen Durchschnittswert von - rd. 39 Millionen Kurgastübernachtungen - rd. 28 Millionen abgegebenen Kurmitteln. Abbildung 1 (o. Abb.) zeigt sehr deutlich daß sich das Gesamtvolumen der Nachfrage nach kurörtlichen Leistungen wie sie von Mineral- und Moorbädern angeboten werden seit 1972 nicht wesentlich vergrößert. Auffällig ist aber auch daß die Erholung nach der letzten "Bäderkrise" (1982/83) zwar ebenfalls deutlich sichtbar wird aber doch sehr viel schleppender in Gang gekommen ist als dies in der Vergangenheit der Fall war. So ist es auch unter Einbeziehung der für das Jahr 1986 zu erwartenden Nachfragezahlen eher unwahrscheinlich daß das Niveau von 1981 mittelfristig wieder erreicht werden kann. Wichtige Indikatoren der kurörtlichen Nachfrageentwicklung wie z. B. die Statistik der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung über die gestellten Anträge auf Rehabilitationsmaßnahmen weisen auf eine längere Konsolidierungsphase hin wobei das Niveau nur unwesentlich über den langjährigen Durchschnittswert ansteigen dürfte. Da also davon auszugehen ist daß sich an der gegenwärtigen Absatzsituation mittelfristig keine einschneidenden Veränderungen ergeben werden erscheint es sinnvoll anhand rein betriebswirtschaftlicher Kriterien und für eine besonders sensible Angebotskategorie zu klären wie sich die Erfolgsaussichten bei längerfristiger Betrachtung entwickelt haben. Die Analyse bezieht sich auf den Kurmittelbereich der für die traditionellen Mineral- und Moorbäder als wichtigstes "Profit-Center" gelten kann. ... ___MH
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