Möglichkeiten und Grenzen pflanzlicher Arzneimittel (Phytotherapie) |
Journal/Book: Deutsche Apotheker Zeitung. 1987; 127: 2-6.
Abstract: Dieser Beitrag bringt eine kritische Sichtung des Angebotes an pflanzlichen Arzneimitteln in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund von Zusammensetzung, Dosierung und Indikationsanspruch.Die Grenzen der Phytotherapie: Es gibt keine pflanzlichen Arzneimittel, welche eine Alternative zur indizierten (ärztlich berechtigten) Anwendung differenter rationaler Arzneimittel bei bedrohlichen Akuterkrankungen sind.Die Möglichkeiten: Wegen ihrer großen therapeutischen Breite sind sie besonders geeignet zur Behandlung harmloser Bagatellerkrankungen, als Adjuvanzien bei chronisch verlaufenden Erkrankungen, als Therapeutika ohne Diagnose, solange die diagnostische Ebene noch nicht erreicht ist.Die pharmazeutische Qualtität: Sie ist außerordentlich heterogen. Es gibt Präparate der forschenden Phytopharmakaindustrie, welche die Pflanzenextrakte in pharmakologisch wirksamer Dosierung anbieten: Monopräparate in wirksamer Dosierung sind die Mittel der Wahl. Ebenso empfehlenswert sind nach wie vor die einfachen galenischen Zubereitungen, Teeaufgüsse und Tinkturen. Viele pflanzliche Fertigarzneimittel sind Kombinationspräparate mit undefinierter Zusammensetzung. Da Dosis-Wirkungs-Beziehungen nicht beachtet werden, haben sie in einer naturwissenschaftlich begründeten Arzneitherapie kaum einen Stellenwert.Der Aufsatz gibt den Inhalt eines Vortrages wieder, der anläßlich der XVI. Medicenale 1986 in Iserlohn gehalten wurde und der in dem Buch „Rationale und reafstische Medizin", herausgegeben von E. H. Graul, Medice-Hausdruck, publiziert ist. Autor und Verlag danken für die freundliche Genehmigung zum Nachdruck.
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