Ganzkörperkältetherapie (GKKT) - Beeinflussung von Kreislauf- und Stoffwechselparametern |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 (1986) 314. 1986;
Abstract: Klinik für Rheumatologie St.-Josef-Stift 4415 Sendenhorst *Universitätskinderklinik Klinikum Charlottenburg Berlin Bei 684 Untersuchten wurden Puls und Blutdruck vor und nach GKKT gemessen. Die Behandlungsdauer betrug 30 bis 180". Die Temperatur der Kältekammer betrug durchschnittlich -110°C. Die Pulsfrequenz wurde bei Altersgruppen unter 70 Jahren nicht signifikant verändert. Es wurde eine Anstiegstendenz von durchschnittlich 6 Schlägen/min beobachtet bei über 70jährigen durchschnittlich 16 Schläge/min. Der systolische und diastolische Druck zeigten ebenfalls leichte Anstiegstendenz jedoch nicht signifikant. Eine Abhängigkeit von der Häufigkeit der GKKT wurde in allen Altersgruppen nicht beobachtet. Bei 35 Patienten mit chronischer Polyarthritis und Spondylitis ankylosans und 34 gesunden Probanden mit annähernd gleicher mittlerer Altersstruktur wurden einige Stoffwechselparameter vor und nach GKKT (-110°C 60-90") sowie 3 Stunden später untersucht. Dabei wurde ein Abfall des Harnsäurespiegels bei gesunden Probanden (p<0 05) in allen Meßwerten festgestellt. Dagegen war bei den Patienten keine Signifikanz registrierbar. Cholesterin zeigte bei Patienten und gesunden Probanden einen signifikanten Anstieg (p<0 05) nach 3 Stunden eine Abfalltendenz bei allen Probanden. Triglyzeride zeigten bei gesunden Probanden keine signifikanten Veränderungen dagegen waren bei den Kranken alle 2 Werte signifikant erhöht (p<0 05). Blutzuckerwerte zeigten keine Signifikanz bei gesunden Probanden bei Patienten dagegen signifikant erhöhte Werte nach Therapie (p<0 05). Nach 3 Stunden trat ein signifikanter Abfall der Blutzuckerwerte bei den Patienten ein. Bei freien Fettsäuren war ebenso keine Signifikanz bei gesunden Probanden nachzuweisen. Dagegen zeigten Patienten in allen 2 Werten nach GKKT signifikanten Abfall. Die Blutgasanalyse vor und unmittelbar nach GKKT zeigte einen signifikanten Anstieg von p02 bei den Patienten. Eine tendentielle Steigerung war auch bei gesunden Probanden registrierbar. Diese Werte waren aber nicht signifikant. pCO2 verhielt sich. signifikant absteigend in beiden Gruppen. Das pH zeigte eine Erniedrigungstendenz jedoch nicht signifikant. O2-Sättigung nach GKKT war nur bei Patienten signifikant höher (P < 0 05). Bei 229 Personen wurde sublingual vor und nach GKKT die Körperkerntemperatur gemessen. Die Probanden wurden einer Temperatur von -100°C durchschnittlich 90" ausgesetzt. Wir registrierten einen Abfall der Kerntemperatur um durchschnittlich 0 3°C. Wenngleich unsere Untersuchungen keine signifikante Beeinflussung der Körperkerntemperatur unter einer GKKT bei Temperaturen um -100°C zeigen so lassen doch Änderungen einzelner Stoffwechselparameter auf eine humorale Stimulierung des Organismus schließen die jedoch bei Gesunden und Kranken unterschiedlich ausfällt. ___MH
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