Ganzkörperkältetherapie |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 (1986) 311-312. 1986;
Abstract: Klinik für Rheumatologie St.-Josef-Stift 4415 Sendenhorst Eine Ganzkörperkälteexposition bei Temperaturen um -110°C bis -180°C in einer Kältekammer nach Yamauchi (1980) ist durch eine Abkühlung trockener Luft durch Flüssigstickstoff möglich. Patienten werden in eine Vorkammer mit Temperaturen zwischen-20 und -50°C von einem Mitarbeiter in Kälteschutzkleidung geleitet. Von dort betreten sie nach Schließen der Eingangstür über eine Zwischentür die Hauptkammer in der eine Temperatur um -110°C gehalten wird. Die Patienten bewegen sich im Kreise laufend im Badeanzug unter Schutz der Akren (Ohrschützer Mundschutz Handschuhe und vorne geschlossene Schuhe). Sie werden durch den Mitarbeiter in der Vorkammer und durch den Arzt der gleichzeitig das Steuerpult bedient über Sichtscheiben bewacht. Es besteht außerdem Sprechkontakt. Die Patienten können jederzeit die Kammer verlassen. Die Aufenthaltsdauer beträgt 1/2 bis 3 min maximal. Als längste Aufenthaltsdauer wurden bisher 43/4 min gemessen. Während des Aufenthalts bei -110°C expandiert die eingeatmete kalte Luft in der Lunge um ca. das Zweifache des Volumens. Es ist darum eine zweifach längere Ausatmung im Vergleich zum Atemvolumen erforderlich. Die Patienten verlassen die Hauptkammer wieder über die Vorkammer. Sie müssen sich nach Verlassen der Kältekammer bewegen. Die Kältekammertherapie sollte aufgrund der klinischen Erfahrung zweimal täglich angewandt werden. Die Kältetherapie muß unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Darüber hinaus muß ein Mitarbeiter in der Vorkammer die Patienten überwachen die Türen öffnen und schließen. Eine weitere Mitarbeiterin ist zur Kreislaufüberwachung und Betreuung der Patienten erforderlich. Um die nicht zu vermeidende Nebelbildung möglichst gering zu halten ist eine Trocknung der Luft im Vorraum zur Kältekammer erforderlich. Aufgrund der bisherigen klinischen Erfahrung bestehen für eine Kältekammertherapie folgende Indikationen: chronisch entzündliche Gelenkerkrankungen wie Chronische Polyarthritis Arthropathia psoriatica reaktive Arthritiden Spondylarthritis ankylopoetica weichteilrheumatische Erkrankungen mit Vorbehalt Sklerodermie Asthma bronchiale und Bronchospasmus bei Emphysembronchitiden. Als Kontraindikation werden gegenwärtig angesehen Hypertonie mit Werten über 160/100 Herzrhythmusstörungen schwere Herzinsuffizienz. ___MH
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