Über den Einfluß einer experimentellen Haustrinkkur mit einem einfachen Säuerling mit abgestuftem CO2-Gehalt auf die Harnausscheidungen |
Journal/Book: Z. Phys. Med Baln. Med. Klim. 14 (1985) 59-61. 1985;
Abstract: Aus dem Institut für Kurmedizinische Forschung Bad Wildungen *) Unter Mitarbeit von I. Schult technische Assistenz: P. Guth E. Völlmecke. Es konnte bisher gezeigt werden daß auch die kurmäßige Anwendung höher mineralisierter Heilwässer einen Reiz darstellt der reaktive Vorgänge von adaptivem Charakter auszulösen vermag (Hildebrandt u. Mitarb. 1983). Ob auch ein schwach mineralisiertes Quellwasser solche Prozesse hervorzurufen vermag wurde von uns während einer 4wöchigen Haustrinkkur mit dem Grauhof-Brunnen (feste gelöste Bestandteile 502 mg/kg; davon Calcium: 75 9 mval-%; Sulfat: 25 8 mval-%; Hydrogencarbonat:61 9 mval-%) untersucht. Dabei wurde die Quelle in abgestuften CO2-Konzentrationen verabreicht lohne CO2 1250 mg CO2/kg 2600 mg CO2/kgl um die Einflüsse der Kohlensäure besser abgrenzen zu können. Nach einem standardisierten Frühstück tranken die gesunden männlichen Versuchspersonen über 4 Wochen täglich innerhalb von 10 Minuten 700 ml des zimmerwarmtemperierten Quellwassers. Eine Kontrollgruppe nahm in gleicher Versuchsanordnung Marburger Leitungswasser zu sich. Die sofort nach der Trinkbelastung ausgeschiedene 4-Stunden-Harnportion sowie der nächtliche 8-Stunden-Harn wurden untersucht und Harnmenge pH-Wert spezifisches Gewicht sowie Elektrolyt- (Na K Ca CI) und Harnsäurekonzentration bestimmt. Darüber hinaus wurden an 4 Tagen vor und 2 Tagen nach der Kur die Untersuchungen in gleicher Weise ohne Trinkbelastung durchgeführt. Die Diurese nimmt nach Aufnahme von Grauhof 2600 mg CO2 sehr stark zu. Der Anstieg erfolgt dabei mit einer Verzögerung bis zum 6. Kurtag. Der Grauhof-Brunnen 1250 mg CO2 löst eine geringere Steigerung des Harnflusses aus. Die schwächste Diurese im Anschluß an die Trinkbelastung wird durch die Mineralquelle ohne CO2 erreicht. Die Aufnahme von Leitungswasser führt dagegen erwartungsgemäß zu einem sofortigen sprunghaften Anstieg des Harnflusses. Auch in der Nacht bewirkt der Grauhof-Brunnen 2600 mg CO2 im Mittel einen Anstieg der Harnmenge der nach Maßgabe linearer Regression im Kurverlauf signifikant zunimmt. Durch das Mineralwasser mit mittlerem CO2-Gehalt läßt sich ebenso wie durch Leitungswasser keine Steigerung des nächtlichen Harnflusses erreichen. Dagegen nimmt die Flüssigkeitsausscheidung in der Nacht nach Aufnahme von Grauhof ohne CO2 etwas zu möglicherweise als Kompensation der geringeren Diurese vom Vormittag. ... ___MH
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