Biologische Effekte statischer Magnetfelder bei NMR-Tomographie am Menschen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985) 160-168. 1985;
Abstract: MAGNETFELDTHERAPIE Aus der Radiologischen Klinik der Universität Kiel Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. H. Gremmel Radiologische Klinik der Universität Kiel Arnold-Heller-Straße 9 2300 Kiel Seit einigen Jahren wird die NMR-Tomographie versuchsweise als bildgebendes Verfahren in der medizinischen Diagnostik eingesetzt. Anders als beim Röntgen wo zur Bilderzeugung ionisierende Strahlen verwendet werden arbeitet die Kernspinresonanztomographie mit statischen Magnetfeldern gepulsten Magnetgradienten und Hochfrequenzfeldern. Zur Bilderzeugung wird die Resonanz der Wasserstoffatome im magnetischen- und Hochfrequenz-Feld ausgenutzt. Während bekannt ist daß Hochfrequenzfelder Wärme erzeugen - als Beispiel sei der Mikrowellenherd genannt - sind bisher die Kenntnisse über biologische Wirkungen hoher statischer Magnetfelder gering. In der medizinischen Literatur die sich mit NMR-Diagnostik beschäftigt wird allgemein angenommen daß es keine biologischen Effekte statischer Magnetfelder bei Feldern bis zu 2 T gibt wie sie bei NMR-Diagnostik Anwendung finden. Bei höheren Feldstärken sind EKG Veränderungen beobachtet worden (Beischer und Knepton 1964 Togawa et al. 1967 Gaffey et al. 1980) die auf einer zum EKG-Signaladditiven Spannung beruhen die durch den Hall-Effekt verursacht ist. Der klassische Hall-Effekt der Physik beschreibt das Auftreten einer elektrischen Spannung senkrecht zum Magnetfeld und dem Stromfluß in einem Leiter. Dem Stromfluß in einem Leiter sind die mechanisch bewegten Ionen des Blutes äquivalent. Dementsprechend tritt senkrecht zu Gefäßen und dem statischen Magnetfeld eine Spannung auf die zum Beispiel zur Messung der Blutflußgeschwindigkeit ausgenutzt wird. Diese elektrische Spannung ist erst bei Magnetfeldern um 2 T an der Aorta im Bereich von einigen Millivolt und bisher ist keine biologische Wirkung bekannt geworden. Es ist weiterhin bekannt daß Tauben /Moore 1980 Semm et al. 1980) Bienen einige Fischarten und Bakterien (Blakemoore 1975) einen Orientierungssinn besitzen der teilweise auf dem Prinzip des Magnetkompasses beruht. Auf Magnetitpartikel die in bestimmten Zellen auftreten übt das Erdmagnetfeld eine Kraft aus die mit Hilfe eines noch unbekannten Mechanismus den Tieren ein Richtungssignal liefert. ... ___MH
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