Dosis und Dosierung in der Physiotherapie rheumatischer Krankheiten unter besonderer Berücksichtigung einer 3-Wochen-Serie1 |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 37 (1985) 3-10 VEB G. Thieme Leipzig. 1985;
Abstract: Aus dem Institut für Physiotherapie (Direktor: Prof. Dr. sc. med. R. CALLIES) der Friedrich-Schiller-Universität Jena 1 Herrn OMR Prof. Dr. med. habil. H. JORDAN zum 65. Geburtstag gewidmet 1.Einführung Den einzelnen Physiotherapiemitteln werden entsprechend ihrer physikalischen Energie unterschiedliche physikalische Wirkungen zugeordnet. Für die Physiotherapie sind weniger diese Primärwirkungen sondern vielmehr die Sekundärwirkungen bedeutsam die wir auch als physiologische Wirkungen bezeichnen. Letztlich wird die Effektivität eines Physiotherapiemittels an seinen eigentlichen therapeutischen Wirkungen gemessen. Mehr als bei den qualitativ unterschiedlichen Wirkungen stellt sich bei den quantitativ unterschiedlichen Wirkungen die Frage nach der Dosis. Die Dosis-Wirkungs-Beziehung ist eine Kernfrage der klinischen Pharmakologie. Von den Vertretern der Physiotherapie wird eine reproduzierbare und damit eine überprüfbare Dosis allzugern ignoriert. Der ausgebildete Arzt kennt die quantitative Auseinandersetzung zwischen Pharmakon und Organismus; er beherrscht die Dosis und damit die Dosierung des Arzneimittels. Hinsichtlich der Dosierung des Physiotherapiemittels werden ihm in den Lehrbüchern nur beiläufige Beziehungen vermittelt. Der Arzt in der Praxis denkt in pharmakologisch-therapeutischen Kategorien (SCHLEE 1968);in der Physiotherapie begnügt er sich mit der sogenannten individuellen Dosis. Eine individuelle Dosis setzt jedoch voraus daß der Therapeut die wissenschaftlich begründete Dosisbreite und insbesondere die mittlere Dosis beherrscht. Wenn wir von Physiotherapie optimierung sprechen so sollten wir nicht vergessen daß damit das Erlernen von Dosieren verknüpft ist. 2. Physiotherapiemitteldosierung Bei jeder Energieform die in der Therapie Verwendung findet ist die Frage der Dosierung bereits hinsichtlich des nihil nocere von Bedeutung. Für die physikalischen Wirkfaktoren etwa der thermischen mechanischen oder elektromagnetischen Energie ist nicht immer eine klare Abgrenzung möglich. Weitaus vielgliedriger und auch vielstufiger (MICHAILOV und Mitarb. 1974) sind die physiologischen Wirkungen. In der praxisbezogenen Physiotherapieforschung gehen wir von einem relevanten Physiotherapiemittel aus; darunter verstehen wir ein hinsichtlich seiner physikalischen und physiologischen Wirkqualität definiertes Therapeutikum (CALLIES 1982). Rationelle Mittelauswahl und begründete Indikationsstellung setzen vergleichbare Therapiestudien voraus. Neben der Struktur- und Beobachtungsgleichheit wird in der Therapieforschung eine Regiegleichheit d. h. Gleichheit der Prozeduren die verabfolgt werden gefordert (BIEFANG und Mitarb. 1979). ... ___MH
Keyword(s): Physiotherapiemittel - Dosierung - Behandlungsserie
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