Wärmehaushalt beim Winterschwimmen (Eisbaden) |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 37 (1985) 31-36 VEB G. Thieme Leipzig. 1985;
Abstract: Aus der Poliklinik für Physiotherapie (Direktor: MR Doz. Dr. sc. med. E. CONRADI) des Bereiches Medizin(Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin 1 Herrn OMR Prof. Dr. med. habil. H. JORDAN zum 65. Geburtstag gewidmet Trotz beachtenswerter Fortschritt in der Medizintechnik und der Pharmakotherapie wächst in den letzten Jahrzehnten das Bemühen Methoden zur Stabilisierung der Gesundheit auf nichtmedikamentösem Wege zu finden. Eine Möglichkeit scheint das Winterbaden zu bieten. Das Schwimmen im Eiswasser ist jedoch kehre Erfindung unserer Zeit sondern war schon in der Antike bekannt (16). Diese Sportart weckt gegenwärtig zunehmendes Interesse in der Bevölkerung; es besteht aber die Gefahr daß durch sich häufende Publikationen in den Massenmedien vorwiegend der Sensationseffekt gesehen wird und die Winterschwimmer eine Außenseiterrolle übernehmen. Eine wissenschaftliche Klärung der Wirkungen des Eisbadens sowie des möglichen gesundheitlichen Nutzens ist daher dringend erforderlich. Grundlegende Arbeiten über die Temperaturregulation findet man bei ASCHOFF; Untersuchungen über die thermische Belastung bei kalten Seebadern führte PIRLET durch. Wir stellten uns im Rahmen weitergehender Untersuchungen die Aufgabe (3 4) die Auswirkungen von Eisbädern auf den Wärmehaushalt unter den Bedingungen der sportlichen Praxis zu untersuchen und gleichzeitig zu überprüfen ob es bei mehrjährigem Training des Eisbadens zu Anpassungserscheinungen kommt wie sie BAUM in anderem Zusammenhang beschrieben hat. Probanden und Methodik Im Winter 1984 wurden in Lubmin 9 und in Berlin 5 Eisbadesportler beim Winterbaden untersucht. Es handelte sich um 11 männliche und 3 weibliche Probanden im Alter von 10-56 Jahren (Durchschnittsalter 26 7 Jahre s = 14 1). Bis auf eine Ausnahme waren alle Probanden an das Winterschwimmen gewöhnt im Durchschnitt wurde es seit 4 maximal 10 Jahren (s = 3 5) betrieben. Die Winterbader schwimmen ein- bis dreimal wöchentlich im Eiswasser. Das Training gestaltet sich wie folgt: Nach einem kurzen Erwärmungslauf in Sportkleidung gehen die Sportler in das Wasser (Wassertemperatur 0-2°C Lufttemperatur 0-5°C). Die Dauer des Aufenthaltes im Wasser richtet sich nach individueller Verträglichkeit. Sie lag bei unseren Probanden zwischen 0 5 und 6 Minuten (x = 2 86 s = 1 46 min.) Ein kurzer Lauf oder ein Spiel bildet den Abschluß. Die Meßwerte wurden vor dem Erwärmungslauf unmittelbar nach dem Bad und nach 30 min erhoben. Wir bestimmten die Sublingualtemperaturen mit einem Quecksilberthermometer die Hauttemperaturen an Stirn und Sternum sowie am Endglied des 3. Fingers mit einem elektronischen Kontaktthermometer vom Typ PU 391 aus der CSSR. ... ___MH
Keyword(s): Winterschwimmen - Eisbaden - Thermoregulation - thermische Anpassung
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