Präparation von [14 C]--Bisabol mit Chamomilla recutita CL. Rauschert |
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Journal/Book: Deutsche Apotheker Zeitung. 1985; 125: 32-38.
Abstract: In der Blühperiode von Chamomilla recutita werden radioaktive Precursoren, die in den Blütenhohlraum injiziert werden, bis zu 2% in das ätherische Öl inkorporiert. Durch den Einsatz einer Kamille spanischer Herkunft (Degumille) mit einem hohen Gehalt an (-)-?-Bisabolol war es möglich, diesen Wirkstoff mit beträchtlicher spezifischer Aktivität zu präparieren. Unter Einsatz der markierten Verbindung wurde bei Mäusen nachgewiesen, daß nach topischer Applikation 50% der Bisabolol-Radioaktivität über fünf Stunden in der Haut verweilen. Damit ist vom Bisabolol eine langanhaltende Anregung des Hautstoffwechsels und ausdauernde lokale Wirkung in der Dermatologie zu erwarten. Die perkutan resorbierte Bisabolol-Radioaktivität war überwiegend in der Haut und im Dünndarm nachzuweisen. Auch in den übrigen Organen, so z. B. in Leber, Niere und Gehirn, war eine Radioaktivität zu messen. Aus dieser Verteilung im Organismus kann gefolgert werden, daß eine kutan angewandte bisabololreiche Kamille nicht nur therapeutische Effekte in der Haut, sondern auch nach Resorption zu entfalten vermag. Die Ausscheidung von Bisabolol erfolgte vorwiegend in Form polarer Metaboliten im Urin und in geringer Menge als COZ mit der Atemluft. Daneben konnte über eine Stunde nach der topischen Applikation intaktes Bisabolol im Urin gefunden werden. Die selten genannte Anwendung von Kamille bei Nierenentzündung kann mit dem Auftreten dieses antiphlogistischen Wirkstoffs im Urin begründet und in Verbindung gebracht werden.
Keyword(s): Kamille
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