Über das Blutdruckverhalten bei Hypertonikern vor und während einer vierwöchigen Kurbehandlung

Journal/Book: Therapiewoche 34: 2992-3004 (1984). 1984;

Abstract: Staatliche Kurklinik Fürstenhof (ehem. Chefarzt: Dr. med. H. Zipp) und Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) 42 Kurpatienten mit der Diagnose "arterielle Hypertonie" nahmen während der letzten 14 Tage vor sowie während einer vierwöchigen balneotherapeutischen Kurbehandlung in Bad Wildungen tägliche Selbstmessungen des Blutdrucks vor und führten darüber hinaus ein Tagebuch mit täglichen Eintragungen über Störungen des AlIgemeinbefindens. Zur Bestimmung der vegetativen Reaktionslage wurde am ersten Kurtag der Puls-Atem-Quotient im Liegen gemessen. Während der Vorkurzeit wurden im Mittel keine sicheren Änderungen der Blutdruckwerte festgestellt obwohl die Häufigkeit von Befindensstörungen während der letzten Vorkurwoche anstieg. Am ersten Kurtag waren die systolischen und diastolischen Werte signifikant erhöht vor allem bei den sympathikoton eingestellten Patienten um schon am dritten Kurtag das Niveau der Vorkurwerte zu unterschreiten. Die Blutdrucksenkung im Kurverlauf war keineswegs nur ein Ausgleich von reaktiven Überhöhungen des Blutdrucks zu Kurbeginn. Vielmehr wurden nach steilerem Abfall während der ersten Kurwoche in der dritten Woche Mittelwerte erreicht die hoch gesichert unter dem Vorkurniveau lagen. Das individuelle Ausmaß der Blutdrucksenkung war von der Ausgangslage abhängig. Eine signifikante Abnahme des interindividuellen Variabilitätskoeffizienten insbesondere beim diastolischen Blutdruck kennzeichnete die Blutdruckabnahme als Folge eines Normalisierungsprozesses. Bei den fortlaufend mit antihypertensiven Medikamenten behandelten Patienten war die Blutdrucksenkung durch die Kurbehandlung keineswegs geringer obwohl sich keine Senkung der Interindividuellen Variabilität im Sinne der Normalisierung nachweisen Iieß. . . .

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