Ganzheitliche Seelsorge - praktisch |
Journal/Book: H u K 36 7/84 S. 228-229. 1984;
Abstract: Pfarrer Franz Peschke Bad Füssing Grundziele der Kurseelsorge Ziel der Kurseelsorge soll "Dienst am ganzen Menschen in seiner besonderen Lebenssituation sein" (Bäderpapier S. 10). Der ganze Mensch kommt vor allem dann in den Blick wenn er sich selbst äußern kann mit allen seinen Fähigkeiten wenn er nicht nur hinsichtlich seiner Krankheit oder seiner religiösen Erwartungen angesprochen oder nur als Unterhaltungskonsument benützt wird. Das Bäderpapier fordert dazu auf die Menschen anzuregen die ganze Fülle von Ausdrucksmöglichkeiten ihres gegenwärtigen Lebens zu sehen und dabei immer neue Möglichkeiten zu entdecken und zu erproben anstatt schwindenden nachzutrauern (Bäderpapier S. 10 ff.). Dem entspricht es auf der einen Seite wenn das Bäderpapier den Gottesdienst (GD) unter allen Diensten voranstellt einschließlich eines breit gefächerten GD-Angebotes bis hin zu meditativen Gottesdiensten. Diese Rangordnung stimmt auch von den Besucherzahlen her. Aber daneben blättert das Bäderpapier noch einen ganzen Katalog von Maßnahmen auf die diesem Ziel der Ganzheit entsprechen. Wir würden den Menschen auch in der Kirche nicht ernst nehmen als ganzen Menschen wenn wir ihn nur nach der Seite seiner verstandesmäßigen religiösen Überzeugung ansprechen. Praxis Die praktischen Möglichkeiten die sich uns im Kurort bieten sollen ein wenig nach systematischen Gesichtspunkten geordnet werden. Das Bedürfnis nach Kontakt und Kommunikation gehört zu den vorherrschenden im Heilbad. Daher laden wir die Kurgäste immer wieder zu Gesprächsangeboten ein. - Montagsgespräch: Darunter verstehen wir einen themenorientierten Gesprächsabend mit wenig Referat aber mit viel Gespräch in kleinen und kleinsten Gruppen. Oft lernen sich die Menschen durch solche Gesprächsabende kennen und setzen ihre Kontakte auch außerhalb der kirchlichen Veranstaltung weiter fort. Die Themen solcher Abende umfassen einen weiten Katalog. In der Mehrzahl bewegen sie sich aber im Bereich von Lebensfragen (Erziehung Ehe Alter Generationen usw.). - Kaffeenachmittage: "Bei einer Tasse Kaffee können Sie andere Kurgäste kennenlernen und mit ihnen ins Gespräch kommen." So lautet die Ankündigung. Man plaudert ein bißchen dann wird von der Leitung ein Thema angeboten über das in den Gruppen gesprochen und diskutiert wird. Im Unterschied zum Montagsgespräch wird hier die lockere Form betont. - Feste: Kurgäste werden immer wieder zum Feiern eingeladen. Herausragendes Ereignis ist das Gemeindefest im Sommer mit seinen vielen Angeboten: Essen Kaufen - Mitmachen - Zuschauen. Aber auch ein Sommertanz mit Grill auf der Wiese ein Imbiß im Anschluß an den Weltgebetstagsgottesdienst oder das Frühstück nach der Feier der Osternacht gehören dazu. Immer bietet sich Gelegenheit für ein Gespräch zum Kontakt in lockerer Form. - Spielen: Durch Spielabende kommen Menschen in Kontakt. Besonders Männer die sich im spontanen Kontakt immer etwas schwerer tun als Frauen nehmen die eher ritualisierte Form etwa des Karten-Spieles gerne wahr. ___MH
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