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November 2024

Zur Soletherapie bei rheumatischen Erkrankungen

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 13 (1984) 92-98. 1984;

Abstract: Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. V. R. Ott Em. Dir. der Klinik für Physikal. Medizin und Balneologie der Univ. Gießen in Bad Nauheim CH - Zürich *) Unter Mitwirkung von 13 Ärzten siehe Schlußwort der Arbeit. Zusammenfassung Die Soletherapie rheumatischer Erkrankungen ist noch immer empirisch und uneinheitlich. Deshalb wird zunächst eine Rundfrage über den heutigen Stand bei 13 Ärzten an 11 führenden Soleheilbädern der Bundesrepublik Deutschland Österreichs und der Schweiz ausgewertet. Am häufigsten werden einfache NaCl-Solen verwendet; Thermal- und CO2-Solen sind der wichtigste kombinierte Typ gefolgt von H2S-Solen.Der NaCI-Gehalt der Solequellen reicht von weniger als 5% bis über 30%. Die therapeutische Dosierung ist sehr unterschiedlich; im Bewegungs- bzw. Schwimmbad 2 - 5 % im Wannenbad weniger als 2 % bis 9 % selten 12 %. Die Temperatur in Sole-Bewegungsbädern liegt zwischen 30° und 34°C im Wannenbad häufigst um 37°C. Badereaktionen - labormäßig kaum faßbar - werden von 10 der 13 befragten Ärzte beobachtet besonders bei entzündlichen Formen; ihre prognostische Bedeutung ist unsicher. Solebäder werden bei entzündlichen Rheumaerkrankungen vor Peloidanwendungen bevorzugt. Besonderheiten der Soletherapie liegen in der breiten Dosierbarkeit und in der chemischen Stabilität der Sole bei Aufbereitung für Bewegungs- und Schwimmbäder. Im Kurverlauf ist der meist nur mäßiggradige Ausfall von Badereaktionen bemerkenswert; stärkere Reaktionen bei entzündlichen Formen begründen vorsichtige Indikationsstellung. Für die weitere Forschung stehen derzeit Wirkungen auf Immunsystem und Entzündungsfunktionen im Vordergrund; tierexperimentelle Modellstudien erscheinen aufschlußreich. Multizentrisch zu planende Therapiestudien sollten die Bedeutung verschiedener Konzentrationen und unterschiedlicher Begleitcharakteristiken von Solen für Kureffekt und Kurerfolg klären. Summary On spa treatment of rheumatic diseases with brine baths Spa treatment of rheumatic diseases with brine baths is still empirical and inhomogeneous. Therefore a questionnaire sent to 13 physicians working at 11 important brine spas of Germany Austria and Switzerland has been evaluated and discussed. Simple concentrated NaCI waters are the most disseminated type of therapeutic brine; naturally warm (thermal) and CO2-brines are widespread combined types followed by H2S-brine. The natural NaCI content of brine varies between less than 5 % and 30%; the therapeutic concentrations are very variable viz. 2-5% in exercize and swimming Pools and 2 - 9 % (rarely 12 %) in tub baths. Temperature varies between 30- 34°C (pools) and about 37°C (tub baths). Relatively mild bathing reactions (French: "crises thermales'") have been observed by 10 of the 13 physicians mainly in patients with chronic inflammatory rheumatism seldom in degenerative forms. With inflammatory disease brine baths are definitely preferred to mud treatment. The peculiarities of brine treatment are the broad possibilities of dosage and the chemical stability of brine under processing for pool administration. The severity of reactions("thermal crises'") is rather moderate; nevertheless in active inflammatory rheumatism brine baths should be prescribed with much caution contraindications should be considered. The actual experimental research work is centred at effects of brine baths upon immune functions and inflammatory reactions; animal models are promising. The clinical significance of dosage and of different chemical character of brine should be evaluated in multicentre therapeutic trials. ___MH


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