Untersuchung über die transkutane Wirkung von Mooranwendungen in Verbindung mit Galvanisation auf das periphere Gefäßsystem des Menschen |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. H. Drexel Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig Maximilians Universität zu München vorgelegt von Oswald Krist München 1984 ZUSAMMENFASSUNG Mit der vorliegenden Arbeit sollte der chemische Wirkungsanteil einer auf der Haut applizierten Moorpackung im Sinne einer Iontophorese an gesunden Versuchspersonen untersucht werden. Zielgröße war die Hautdurchblutung. Um eine thermophysikalische Moorreaktion auszuschalten wurde auf eine praxisübliche Erwärmung der Packungen verzichtet. Einer Moorpackung mit integrierter Elektrode wurde eine Schwammelektrode zur reinen Stromübertragung gegenübergestellt. Die Wirkung der Packungen wurde sowohl in anodischer als auch in kathodischer Anwendungsform geprüft. Die durch die Galvanisation erzeugte Hyperämie wurde durch direkte und indirekte Hautthermometrie einerseits und die Laser-Doppler-Flowmetry andererseits verifiziert. Die Intensität des Gleichstroms wurde in allen Versuchen konstant an der unteren Grenze der sensiblen Schwelle gehalten (0 5mA/10cm2) da das Wirkungsausmaß der Iontophorese nicht bekannt war und eine Überdeckung durch die gleichzeitige Galvanisation vermieden werden sollte. Es zeigte sich daß die Packungen in kathodischer Anwendungsform in ihrer Wirkung die anodische Anwendung weit übertrafen. So kann von einer gleichstarken Iontophoresewirkung der Moorpackung in kathodischer und anodischer Anwendung nicht ausgegangen werden was in Anbetracht der Komplexität organischer Verbindungen und ihrer Dissoziation im elektrischen Feld verständlich wäre. Die Messungen mit der Laser-Doppler Technik deuten auf einen über die galvanische Wirkung hinausgehenden vasoaktiven Effekt der Moorsubstanzen hin der jedoch von der aktuellen Polung abhängig zu sein scheint. So ist die Durchblutungserhöhung durch die Galvanomoorpackung jeweils höher als die vergleichbar gepolte Schwammelektrode dagegen zeigt sie unter der Anode eine geringere Ausprägung. Beweisend sind diese Befunde jedoch nicht. Die Ergebnisse der Hautthermometrie sind nicht so eindeutig zu interpretieren. Wie bei der Laser-Doppler-Flowmetry zeigten sich die Unterschiede der kathodischen und anodischen Anwendungsform. Bei Betrachtung der Absolutwerte der Hauttemperatur war die Galvanomoorpackung (Kathode) führend die höchste Temperaturdifferenz zwischen behandelter und unbehandelter Körperregion wurde jedoch bei der Schwammelektrode (Kathode) registriert. Die hohe Differenz kam aber nicht durch die Höhe der Absolutwerte zustande sondern durch die vergleichsweise sehr niedrige Temperatur auf der Kontrollseite im Vergleich zu den unwesentlichen Unterschieden in den anderen Kontrollregionen. ___MH
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