DER EINFLUSS EINES 10 MINÜTIGEN SAUNAGANGES UND EINER HERZFREQUENZÄOUIVALENTEN ERGOMETERBELASTUNG AUF DIE KATECHOLAMINAUSSCHEIDUNG IM URIN BEI HERZINFARKTPATIENTEN |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. H. Drexel Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizinen der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Josef Osswald aus Horgau 1983 ZUSAMMENFASSUNG Im Frühjahr 1980 wurden in der Kurklinik für Innere Krankheiten der LVA Schweben in Bad Wörishofer bei 13 Patienten mit gesichertem Herzinfarkt Untersuchungen über den Einfluß eines 10minütigen Saunaganges und einer herzfrequenzäquivalenten Ergometerbelastung auf die Katecholaminausscheidung im Urin durchgeführt. Jeweils vier Patienten nehmen an einer Wiederholungsuntersuchung teil. Bei einem Patienten mußte zusätzlich ein Saunagang wiederholt werden; ein Patient fiel für die Ergometrieuntersuchung aus. Somit konnten die Katecholamine nach 18 Saunagängen und 16 Ergometrien untersucht werden. Nach einem standardisierten Frühstück geben die Patienten jeweils vor der thermischen bzw. körperlichen Belastung eine Stunde nach Belastung und etwa zwei Stunden 15 Minuten nach der Belastung Urin ab. Aus diesen Urinproben wurde die Katecholaminausscheidung in ng/min berechnet. Die Katecholaminbestimmung der bei -80°C tiefgefrorenen Urinproben erfolgte in den Monaten Januar und Februar 1981 im Institut für med. Balneologie und Klimatologie der Universität München. Die Ruhekatecholaminausscheidung im Urin der Herzinfarktpatienten war nicht höher als die in der Literatur angegebenen Werte für gesunde untrainierte Normalpersonen. Sowohl nach Sauna als such nach der Ergometrie kam es zu einem deutlichen Anstieg der Noradrenalinausscheidung. Dieser Anstieg war in der ersten Stunde nach beiden Belastungsformen nachweisbar und etwa gleich stark. Die Adrenalinausscheidung stieg nach der Ergometrie leicht an wogegen nach der Sauna keine Änderung beobachtet werden konnte. Es bestanden an den verschiedenen Tagen jedoch große individuelle Schwankungen. Die Patienten deren Infarktereignis länger als ein Jahr zurücklag hatten einen erheblich höheren Adrenalinanstieg nach beiden Belastungsformen als die Patienten deren Infarkt unter einem Jahr gewesen war. Für die Noradrenalinausscheidung konnte zwischen den beiden Infarktgruppen kein Unterschied gefunden werden. Auf Grund dieser Ergebnisse ist bezüglich der Katecholamine bei einem behutsam dosierten Saunagang mit keiner Gefährdung der Infarktpatienten zu rechnen. Nach Sauna und Ergometrie kam es zu einer deutlichen Diuresesteigerung was mit der Flüssigkeitsbelastung (3/4 Liter Malventee zum Frühstück) vor der Untersuchung zu erklären ist. Der Anstieg nach Ergometrie war jedoch deutlich höher als noch der Sauna (Schweißbildung). Ob die Sauna bei der Rehabilitation von Infarktpatienten eine geeignete Übungstherapie darstellt läßt sich auf Grund eines einmaligen Vergleiches Sauna-Ergometrie bezüglich der Katecholaminausscheidung nicht sagen. Bei weitergehenden Untersuchungen müßte eine Verlaufsserie darüber Klarheit bringen ob es nach regelmäßiger Saunaanwendung zu einem "Noradrenalintraining" kommt wie es für Infarktpatienten nach physischem Training beschrieben ist. Die subjektive Verträglichkeit der Saunawärme war bei allen Infarktpatienten sehr gut. In keinem Fall mußte die Untersuchung wegen auftretender Komplikationen abgebrochen werden. ___MH
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