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December 2024

Untersuchungen zur Problematik der Trinkkuren mit natriumhaltigen Heilwässern bei Herz- und Kreislauferkrankungen**

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim.12 (1983) 63-65. 1983;

Abstract: Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn und dem Institut für kurmedizinische Forschung Bad Wildungen (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. med. G. Hildebrandt Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Ketzerbach Marburg / Lahn Eingang der Arbeit 15. 1. 1983 * Unter Mitarbeit von R. v. Harsdorf M. Lelgemann N. Nacken und M. Rickling ** Mit Unterstützung des Verbandes Deutscher Heilbrunnen e. V. Drei Gruppen von je 100 Kurpatienten mit Herz-Kreislauferkrankungen und überwiegend hypertonen Blutdrucklagen zu Kurbeginn zeigten während einer komplexen Kurbehandlung in Bad Wildungen hochsignifikante Senkungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks und zwar unabhängig davon ob während der Kurbehandlung eine Trinkkur mit einer mäßig natriumhaltigen Heilquelle (Bad Wildunger Helenenquelle: 724 4 mg Na+/kg) mit einer schwach natriumhaltigen Heilquelle (Bad Wildunger Georg-Viktor-Quelle: 41 7 mg Na+/kg) oder gar keine Trinkkur verordnet wurde (o. Abb. 1). Bei der Untersuchung der Normalisierungstendenz der Blutdruckwerte anhand der Variabilitätskoeffizienten fand sich lediglich für die mit dem natriumreicheren Heilwasser behandelte Patientengruppe eine signifikante Streuungsreduktion des diastolischen Blutdrucks während ohne Trinkkur sowohl beim systolischen als auch beim diastolischen Blutdruck ansteigende Variabilitätsgrade festzustellen waren. Bei einer Ausweitung des Untersuchungsmaterials auf je 300 Kurpatienten mit und ohne zusätzliche Trinkkurbehandlung mit Bad Wildunger Helenenquelle konnten die Ergebnisse im Prinzip bestätigt werden. Experimentelle Haustrinkkuren mit natriumhaltigen Heilwässern (700 ml täglich) führten bei Gesunden im Gegensatz zu entsprechenden Leitungswasserkontrollen zu prozeßhaften periodisch gegliederten Umstellungen die mit einem Absinken der Blutdrucklage und reaktiv-periodischen Schwankungen der Retikulozytenzahl im Kapillarblut einhergingen. Untersuchungen der 24-Stunden-Flüssigkeitsausscheidung von je acht gesunden Probanden bei einer 3tägigen Zufuhr von täglich zweimal 700 ml eines natürlichen natriumreichen Hydrogenkarbonatwassers (Na+-Gehalt 1.419 mg/kg) im Vergleich zu einer künstlichen Kochsalzlösung von gleichem Natrium-Gehalt haben ergeben daß die Flüssigkeitsretention bei der künstlichen Salzlösung stärker ausgeprägt ist und auch eine andere Verlaufsdynamik besitzt als beim natürlichen Heilwasser. Die Befunde zeigen daß Trinkkuren den reaktiven Kurprozeß und die von ihm ausgehenden Normalisierungseffekte begünstigen und bestätigen die Ansicht daß es unrichtig ist die Verordnung von natriumhaltigen Mineralwässern für Hochdruckkranke generell abzulehnen. Vielmehr sollten Trinkkuren auch bei Hypertonie und anderen besonders funktionellen Herz-Kreislauferkrankungen wieder öfters in Erwägung gezogen werden (vgl. Lühr 1977). ... ___MH


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