Methodik der Thromboseprophylaxe |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 12 (7983) 66-67. 1983;
Abstract: Aus der Abteilung Physikalische Medizin und Rehabilitation der Medizinischen Hochschule Hannover (Vorstand: Prof. Dr. Dr. E. A. Zysno) Anschr. d. Verf.: Dr. Dr. K.-W. Beste Abteilung Physikalische Medizin und Rehabilitation d. Medizinischen Hochschule Hannover Eingang der Arbeit 5.1.1983 *Periquant 3000 (Bauj. 1980) Fa. Gutmann 8196 Eurasburg Für die Thromboseentstehung sind drei Ursachen verantwortlich: 1. Gefäßwandläsion (Entzündung Trauma) 2. Gerinnungsstörung (Viskositätsvergrößerung) 3. Verminderte Blutströmungsgeschwindigkeit (körperliche Inaktivität) Die Strömungsgeschwindigkeit u ist gleich dem Quotienten aus dem Stromzeitvolumen V und dem Querschnitt Q (U =V/Q). Bei konstantem Stromzeitvolumen nimmt die venöse Blutgeschwindigkeit u ab mit steigendem Venenquerschnitt. Die Venenkontraktion wird u. a. durch sympathische Nervenfasern geregelt. Die Venenfüllung ist abhängig von dem Venendruck. Beim Stehen ist der hydrostatische Druck in den Beinen besonders groß er beträgt in den Fußvenen etwa 90 mm Hg. a) Lagerung: Das hydrostatische Gefälle wird bei der richtigen Lagerung ausgenutzt. Zwei Lagerungen sind empfehlenswert: 1. Hilft- und Kniegelenke befinden sich in leichter Flexionsstellung. 2. Das Bett wird am Fußende um 30 cm angehoben wobei der Patient gerade liegenbleibt. Die Strömungsgeschwindigkeit in den Beinen steigt dabei um 150% an. b) Atemgymnastik: Bei der Atemgymnastik im Rahmen der Pneumonieprophylaxe werden Hyperventilation und Preßatmung ausgeschaltet. Während der Inspiration wird venöses abdominelles Blut in den Thorakalraum gesaugt. c) Kompression: Eine wirksame Methode zur Venenquerschnittsverringerung ist die abgestufte Kompression. Durch Kompressionsstrümpfe kann die venöse Kapazität deutlich vermindert werden. Die venöse Kapazität (in ml Blut/100 ml Weichteilgewebe) wird venenverschlußplethysmographisch* bei verschiedenen Manschettendrucken gemessen. Zum Beispiel nimmt für die Kompressionsstufe III bei dem gleichen Druck von 70 mm Hg das Venenvolumen um ca. 3 ml/100 ml Gewebe ab. Für die normale Thromboseprophylaxe des bettlägrigen Patienten wird die Kompressionsstufe I verwendet bei welcher der Andruck am Fuß 15-20 mm Hg und am Oberschenkel 10-8 mm Hg beträgt. d) Muskelpumpe: Einen wichtigen Beitrag zur Vergrößerung der Strömungsgeschwindigkeit leistet die Muskelpumpe. Bei der Kontraktinn sind die Klappen der Verbindungsvenen die sogenannten Perforansklappen geschlossen. Bei der Muskelrelaxation erfolgt die Entleerung der Hautvenen in die tiefen Venen. Zur Betätigung der Wadenmuskelpumpe dienen Sprunggelenksübungen. Die Krankengymnastin setzt dabei der Plantarflexion und der Dorsalextension Widerstände entgegen. ... ___MH
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