Autogenes Training und reaktiver Kurprozess. |
Journal/Book: Med. Inaug.-Diss. Marburg/Lahn 1982. 1982;
Abstract: Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) un der Kurklinik Fürstenhof in Bad Wildungen (Chefarzt: Dr. med. H. Zipp) 5. ZUSAMMENFASSUNG Im Spätsommer 1977 wurden an der Kurklinik Fürstenhof in Bad Wildungen an 20 Patienten die gleichzeitig das Autogene Training erlernten Kurlängsschnittuntersuchungen durchgeführt. Über den gesamten Kurverlauf wurde nach jeder Übungsstunde des Autogenen Trainings die subjektive Erfolgseinschätzung an Hand von Fragebögen kontrolliert. Bei 10 Patienten konnte die Hauttemperatursteigerung mit Hilfe von Flüssigkristall-Thermometern am Handgelenk gemessen werden. Parallel hierzu wurden bei allen Patienten Blutdruck Puls- und Atemfrequenz ermittelt; fernen wurden regelmässig Eintragungen in standardisierte Kurtagebücher ausgewertet. Die drei charakteristischen Merkmale eines Kurverlaufs (reaktive circaseptane Periodik Normalisierungsprozess Abhängigkeit des individuellen Kurablaufes von der vegetativen Ausgangslage) wurden für wesentliche Teile der Messreihen bestätigt. Durch unterschiedliche Periodenlängen kam es hierbei jedoch auch zu Interferenzen zwischen einigen Parametern. Die Lernerfolge des Autogenen Trainings nahmen im Kurverlauf signifikant zu wobei auch in den diesbezüglichen Messreihen eine deutliche circaseptane Gliederung nachgewiesen werden konnte. Phasen der maximalen Lernerfolge verliefen synchron zu trophotropen Phasen mit niedrigem Puls-Atem-Quotienten. Damit erwies sich die vegetative Ausgangslage als wichtige Voraussetzung für die Zunahme des Lernerfolges. Die normalerweise bei Beginn des Autogenen Trainings angestossene circaseptan verlaufende organismische Gesamtumschaltung ordnete sich in den periodischen Reaktionsablauf der Kurbehandlung ein. Fragen nach den praktischen Möglichkeiten die sich durch eine planmässige Verschiebung der beiden Umschaltungsvorgänge bei grösserer Phasendifferenz durch gegenseitige Beeinflussung der krisenhaften Auslenkungen ergeben könnten werden diskutiert.
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