Unbewältigte Aufgaben der Kurortdiätetik

Journal/Book: H u K 39 4/82 S. 108-110. 1982;

Abstract: Professor Dr. med. Gerhard Walther Kursanatorium Bad Neuenahr Bei einem Jubiläumsgeburtstag ist es üblich den Jubilar zu ehren auf den Weg den das Geburtstagskind bisher bewältigt hat zurückzuschauen und seine Leistungen hervorzuheben. Dies gilt auch für die Gütegemeinschaft Diätverpflegung e. V. anläßlich ihres 20jährigen Bestehens. Man kann sicher sagen: Wenn es die Gütegemeinschaft Diätverpflegung bisher nicht gäbe so müßte eine solche Organisation dringend geschaffen werden. Es ist das große Verdienst des damaligen Präsidenten des Deutschen Bäderverbandes Dr. Dr. Erich Rütten dies schon vor 20 Jahren erkannt und die Vertreter der Ernährungswissenschaft und klinischen Diätetik der Heilbäder der Hotellerie und der Köche an einen Verhandlungstisch gebracht zu haben. Aus den schwierigen Besprechungen in denen die verschiedenen Vorstellungen und Interessen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden mußten ist schließlich die Gütegemeinschaft Diätverpflegung hervorgegangen mit ihren "Gütebedingungen" dem patentrechtlich geschützten "Gütezeichen (RAL) Diätverpflegung" und den "Richtlinien" für die Herstellung der verschiedenen Diätformen für Küchentechnik und Küchenhygiene und für die Ausbildung und Anerkennung als "Diätetisch geschulter Koch DGE". Ein Jubiläum sollte aber auch Anlaß sein einmal kritisch Bilanz zu ziehen darüber nachzudenken welche Aufgaben bisher nicht oder nur ungenügend gelöst werden konnten und welche Schwierigkeiten noch überwunden werden müssen. Der Gütegemeinschaft gehören jetzt etwa 230 Mitglied betriebe in etwa 100 Heilbädern und Kurorten an. Nach den Berechnungen von Dr. Kleinschmidt (HEILBAD UND KURORT 33. 178- 180 (1981)) ist diese Zahl von Diät-Gütezeichenbetrieben bei der unverändert großen Bedeutung von ernährungsabhängigen Erkrankungen mit etwa 20 bis 25 Millionen diätbedürftigen Bundesbürgern und jährlich rund 3 Millionen diätbedürftigen Kurgästen sicher viel zu gering. Hinzu kommt daß die Diätgütezeichenbetriebe besonders in den Heilbädern für Stoffwechselerkrankungen konzentriert sind. Das ist zwar verständlich und berechtigt bedeutet aber zugleich daß die größere Zahl der übrigen Heilbäder und Kurorte diätetisch unterversorgt sind und viele überhaupt keinen Gütebetrieb aufzuweisen haben. In einem früheren Artikel (HEILBAD UND KURORT 32 279-280 (1980)) habe ich die Gründe analysiert warum nicht schon mehr Betriebe das Diätgütezeichen erworben haben: ... ___MH

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