100 Jahre Braunlage im Herzen des Harzes

Journal/Book: H u K 34 9/82 S. 279-281. 1982;

Abstract: Von der Sommerfrische zum Heilklimatischen Kurort In den "Braunschweiger Anzeigen" erschien am 27. Mai 1882 folgende Notiz: Braunlage, 23. Mai. Wegen seiner hohen, aber doch geschützten waldigen Lage, welche ihn zu einem klimatischen Gebirgs-Curorte macht, dürfte sich unser Flecken auch sehr wohl zu einem Badeorte eignen. Der Besitzer des Gasthofs zum blauen Engel und Schützenhause, Herr Bauer, hier, hat diesen Gedanken in Erwägung gezogen und auf seinem Eigentum ein Bad angelegt, um es in Kürze zu eröffnen. Es werden nicht nur natürliche, sondern alle medicinischen Bäder nach Vorschrift des Arztes, Herrn Dr. med. Pfeiffer, bereitet und abgegeben werden. Es ist sehr zu wünschen, dass das Unternehmen recht emporblühe. Damit begann 1882 für Braunlage eine Entwicklungsperiode die zu einem so gewaltigen Aufschwung des Ortes führte wie ihn wohl damals niemand geahnt hat. Braunlage trat in diesem Jahre in die Reihe der deutschen Kurorte ein zunächst noch als bescheidene Sommerfrische wenn man auch schon den Namen "klimatischer Gebirgskurort" führte. Im folgenden Jahre 1883 stellte man zum ersten Male die Zahl der Sommergäste fest und zählte 52 Personen. Weitblickende Männer hatten erkannt daß der Fremdenverkehr für Braunlage größere Bedeutung erlangen könnte wenn zielbewußt gearbeitet würde. Man bildete ein "Bade-Komitee" das damit begann für den Besuch Braunlages durch Anzeigen in den Zeitungen zu werben. In der "Magdeburgischen Zeitung" erschien 1886 folgende Anzeige: Höhen-Curort Braunlage Oberharz 556 Meter hoch rings von Fichtenwäldern umschlossen. Allen Lungen- und Nervenleidenden empfohlen. Badeanstalt. Das Bade-Comite." Von der Wandelhalle zum Kurgastzentrum Der seit 1927 schrittweise geschaffene Kurpark mit seiner Teichanlage war in unveränderter Form bis weit in die 50er Jahre konserviert erhalten geblieben. Mit prächtiger Rasenfläche von Rosen eingegrenzt und von einem beherrschenden Musikpavillon hatten Braunlages Kurgäste ein fest geprägtes Bild von dieser seit 50 Jahren bestehenden Anlage. Anfang 1950 wurde an die Westseite des Kurgartens eine sogenannte "Wandelhalle" gebaut die anfangs 400 Personen während der Kurkonzerte Platz bot. 1957 wurde diese Halle für 800 Personen erweitert. Was auf den ersten Blick und unter der damaligen Kostensituation erfreulich war stellte sich bald als ungenügend heraus. Niemand mochte jedoch so recht daran denken die bestehende Einrichtung zu verbessern zu vergrößern oder gar abzureißen. Da half die Natur nach. In dem schneereichen Winter 1974 stürzte das Dach der Halle zu einem Viertel unter zu großer Schneelast ein. Der übrige Teil der Halle mußte wegen bestehender Einsturzgefahr gesperrt werden. Baupolizeiliche Auflagen beinhalteten daß bei bestimmten Schneehöhen und an bestimmten Zeiten die Halle überhaupt nicht benutzt werden durfte. ... ___MH

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